unter der Leitung
von Alexa und Christoph Gaspari
Zwei Ehepaare:
beide Ehepaare sind schon längere Zeit miteinander verheiratet;
ein Ehepaar hatte sich im Glauben auf die Ehe vorbereitet,
das andere Ehepaar ist erst im Laufe der Ehe zum Glauben gekommen, zuerst die
Frau, dann der Mann.
Zwei verheiratete Frauen:
eine Frau hat nach einer Enttäuschung im Gebet den Herrn gefragt, ob sie noch
heiraten soll und hat den Ehemann gefunden;
die zweite Frau hat wohl kirchlich geheiratet, aber der Weg zum Glauben ist
langsam erst gewachsen, bei der Eheschließung hatte sie sich vorgenommen, immer
für ihre Ehe zu kämpfen und sie darf heute nach jahrzehntelanger Ehe sage: Ja,
es hat sich gelohnt!
Zwei Priester:
ein Priester ist Pfarrer in einer Landpfarre,
der andere Priester war jahrelang in der Eheberatung und Ehevorbereitung tätig.
Eine unverheiratete Frau, die viel mit Ehepaaren zu tun hat.
Die Zusammensetzung
unserer Gruppe erscheint wie ein Spiegelbild unseres Glaubens: im Glauben
gehört jeder Lebensstand dazu, jeder ergänzt und ermöglicht jeweils den
anderen: Ehe – Familie – Priester. Hier zeigt sich Fruchtbarkeit im umfassenden
Sinne, mehr als „Fertilität“.
Eine kurze
Einführung von Ehepaar Gaspari, aus dem sich ein
„Rundum-Gespräch“ ergab, sehr persönlich mit vielen Zeugnissen, Erfahrungen,
aber nie abweichend vom zentralen Thema: Ehe und Berufung.
Ein paar Gedanken aus unserer Runde:
1. Was bedeutet GE-LINGEN? gelingen der Ehe?
gibt es das? Wann kann ich sagen: eine Ehe ist gelungen?
Versuch einer Antwort: Ehe gelingt dann, wenn sie wächst, gedeiht, sie kann
verschiedene Formen annehmen, auch die DÜRRE gehört zum Gelingen der Ehe.
2. Und das Fundament ist das JA, das wir bei
der Eheschließung gesprochen haben, und immer wieder – heute – zueinander
sprechen.
Die Krise heute: keine richtige Entscheidung für das JA, sondern „ja, aber ...
nur so lange, so lange es gut geht“
Wir sagen JA zu unserem JA!
3. Es ist wichtig, dass wir keine fixe
Vorstellung davon haben, was der Idealzustand der Ehe ist,
sondern vielmehr die Bereitschaft haben, in die Ehe zu investieren,
und das Wichtigste dabei ist das Gebet.
Nach dieser Einführung eröffnete sich die Gesprächsrunde:
4. Bedeutung einer guten Vorbereitungszeit auf
die Ehe -
Krise heute: zu schnelle sexuelle Beziehung, ohne Kennen lernen des anderen;
wenn keine Triebintegration vorgenommen wird, fehlt es an der
Persönlichkeitsbildung, oder positiv formuliert: eine gute Triebintegration in
die Gesamtperson führt erst zur Möglichkeit der freien Entscheidung, zur
Freiheit des Menschen.
5. Es ist sehr wichtig, dass jeder einzelne
lernt, allein leben zu können, dann erst Ehe (Reife!)
6. Die einführenden Worte von Ehepaar Gaspari erhielten eine Bestätigung aus jahrelanger
Eheberatung und Leitung von Eheseminaren:
das Fundament der Ehe ist das JA - die Ehe ist nicht als ein „verlängertes
Prüfungsverfahren“ anzusehen, sondern „,JA, wir wollen
wirklich JA zueinander sagen!“
Ich muss wollen – ja, ich will zum anderen JA sagen -
Natur und Gnade wirken zusammen: Gott wirkt das Wollen und auch das
Vollbringen, ohne IHN wird es un-menschlich.
Dieses JA zum anderen will ich halten, auch in schwierigen Zeiten, in dunklen
Stunden.
Chance unserer Zeit:
da die gesellschaftliche Stütze für Ehe und Familie weitgehend weggefallen
sind, die früher Ehe und Familie „zusammengehalten“ haben, ist die große Chance
heute die, die Ehe vom Tiefsten her, vom Sakrament her, wieder neu zu beleben!
7. Frage, die wichtig ist zum Wachsen und
Reifen der Ehe:
Was erlebt mein Mann/meine Frau durch mich? und was erlebe ich durch den
anderen? erlebt er/erlebt sie einen Wert durch meine „Liebe“? nehme ich den
anderen wahr, nehme ich ihn/sie an, wie der andere ist, so wie er/sie mir jetzt
gerade entgegentritt? stärke ich den Wert des anderen? erlebt er durch mich
Respekt? erlebt er durch mich seinen Wert?
darin liegt auch ein großes Geheimnis und zusammenfassen könnte man dieses
gegenseitige Annehmen auch in dem Wort:
“durch die Liebe des anderen werde ich zu der Person, wie ich von Gott gedacht
bin“.
Durch das Gebet schaffe ich dabei den Freiraum für den anderen.
Es schlossen sich
viele Gedanken und Erfahrungen zum Thema Berufung an, in all seiner Vielfalt,
wie eine Berufung erlebt werden kann.
1. Ein Gebetsanliegen für einen arbeitslosen
Mann, dass er wieder Arbeit finden möge.
2. und ein zweites, dass
noch viel mehr Menschen in der Kirche und in den kirchlichen Ämtern die
Schönheit der kirchlichen Lehre zur Ehe erkennen mögen und sie dann auch so
weitergeben können.
Christoph Gaspari schloss noch einen Satz an diesen Bericht im Plenum
an:
Wie schön und wichtig es ist,
dass Christen unterschiedlichster Art und Herkunft
zusammenkommen und sich austauschen,
nicht über Missstände in der Kirche klagen,
sondern konstruktiv arbeiten.