Familie in Krisen

Dipl.Ing. Horst & Mag. Ingeborg Obereder (Psychotherapeutin)
In diesem Dokument finden Sie fünf Hauptpunkte:

1.     Ziele

2.     Krisen in der Familie

3.     Ein Auftrag der Kirche

4.     Krisenauslöser und Hilfen in Krisen

5.     Ratschläge für Familien in Krisen

1. Ziele

Störungen der Gesundheit, des Glaubens und der Seele können zu schwerwiegenden Krisen in der Ehe führen. 

Der Arbeitskreis "Familie in Krisen" will durch Vermittlung kompetenter Helfer, Literaturempfehlungen, Verweis auf Vorträge und Artikel, Herausgabe von Themenbezogenen Kleinschriften usw. Hilfen anbieten, um Familienkrisen verschiedener Art und Ursachen besser bewältigen oder vermeiden zu können. 

 

Schwerpunkte der Arbeit sind religiöse und psychotherapeutische Hilfen bei:

Das Ziel des Arbeitskreises ist nach 1 Kor 14,3:

aufbauen, ermutigen, Trost spenden

2. Krisen in der Familie

Im apostolischen Schreiben "Familiaris Consortio" werden vom Papst einige Krisen direkt angesprochen:

Darüber hinaus gibt es allerdings noch viel mehr Auslöser, die eine Familie in Krisen bringen können.
Wahllos einige Beispiele aus der psychotherapeutischen Praxis:

 

Eheschwierigkeiten 

z.B. Streit (mangelnde Kommunikationsfähigkeit, mangelnde Impulskontrolle)
Oft ist es nur ein bestimmte Art, die den anderen reizt?
Dadurch wird das " Beziehungskonto" (das PLUS an positiven Erfahrungen) geplündert.

Was die eheliche Treue am meisten gefährdet:

 

Erziehungsprobleme

Eine Mutter, die mit der Erziehung ihrer Kinder Probleme hat sagt: "Ich will nicht, dass ich einmal meine Kinder hasse." Häufige Erziehungsprobleme sind:

 

Abtreibung und PAS (Post abortion syndrom) als Folge

Durch Abtreibung und deren Folge (PAS) zerbrechen sehr viele Ehen. Nach einer Statistik sind dies bis zu Zwei Drittel aller Ehen !!! 

Die häufig verdrängten PAS-Probleme können aufgearbeitet werden. Es wird derzeit eine österreichische PAS-Beratung ins Leben gerufen. Wenn Sie nähere Informationen wollen, dann schicken sie ein E-mail an die PAS-Beratung  

 

Krankheit

Krankheiten stellen eine große Belastung für die Familie dar. Bei den Zielen des Arbeitskreises sind Krankheiten physischer oder seelischer genannt worden.

Physische Krankheiten gehören natürlich medizinisch behandelt. Manchmal liegen die Ursachen für Krankheiten im seelischen Bereich oder einfach an falschen Lebensgewohnheiten und schlechter Ernährung. Der Arbeitskreis kann dafür kompetente Hilfe und gute Literatur anbieten.

Seelische Krankheiten bedürfen religiöser und psychotherapeutischer Hilfe. Das Buch "Grundlagen der Hagiotherapie" ist ein sehr zu empfehlendes Standardwerk.

3. Ein Auftrag der Kirche

Die Kirche, der Leib Christi hat auch den Auftrag, sich um die "Kranken", um Menschen, die sich in schwierigen Situationen oder in Krisen befinden zu kümmern und dies besonders in der Familie, denn:

"Die Zukunft der Menschheit geht über die Familie!" 

Daher ist es außerordentlich wichtig, Mittel und Wege zu finden, den Familien, die sich in schwierigen Situationen befinden, beizustehen und ihnen Hilfen anzubieten.

Die Art und Weise der Hilfe stellen wir uns entsprechend der oben genannten Zielen so vor:

- Bereitschaft der AK-Leiter und Mitarbeiter zur Beratung.
- Hinweis auf Informationsmaterial - das mit Lehre der Kirche im Einklang steht.
- Herausgabe von kleinen Broschüren als Hilfen bei speziellen Problemen wie:

Wir wollen den Familien unserer Zeit helfen, damit sie neuen Elan bekommen.  

Keine Situation soll so schwierig sein, dass die Hoffnung völlig verschwindet, denn es gibt immer Hoffnung auf Lösungsmöglichkeiten, durch

Diese Hoffnung der Christen ist der "geistliche Proviant" für die Familie!
Eine fachkundige Hilfe ist der "Wanderstab"!

"Den Weg Christi müssen sie gehen!"

Freilich wollen wir alle am umfassenden Glücke der Familien mitarbeiten. Als Christen vergessen wir nicht unser letztes Ziel, die Ewigkeit. Und gerade dafür kann eine Krise manchmal auch heilsam sein. Nach den Worten des Heiligen Vaters müssen wir alle "den Weg Christi " gehen. Wenn wir uns daran halten, dann erfüllen wir den Auftrag der Kirche am besten!

4. Krisenauslöser und Hilfen in Krisen

Beim 3. Symposion der "Bewegung Hauskirche" am Sonntagberg vom 23. bis 25 März 2001 wurden im Arbeitskreis "Familie in Krisen" die Frage gestellt: "Welche Auslöser für Nöte und Krisen gibt es in der Familie?" und "Welche Hilfen sollen angeboten werden".

Im Arbeitskreis wurden viele Krisenauslöser gesammelt und zu Sachgruppen zusammengefasst. Anschließend wurde durch Punktevergabe eine Reihung vorgenommen. Die Gruppe kam zum folgenden Ergebnis:

Krisenauslöser in der Familie

Krisenauslöser

Kommentar

Pkt

Kommunikationsschwierigkeiten

  • negativer Einfluss des Fernsehens
  • "wie sag ich's ihm?"
  • wenn man sich nicht ausredet
  • wenn man Gefühle nicht äußern kann

13

Gottferne

  • persönliche Glaubensprobleme
  • zu wenig Gemeinsamkeit im Glauben
  • fehlende Beichte
  • fehlende Erneuerung des Eheversprechens

8

Unrealistische Erwartungen

  • falsche Erwartungen vom Partner
  • Überforderung des anderen
  • man liebt ein "Phantom"

8

"Singles zu Zweit"

  • wenn die Liebe nicht "gepflegt" wird
  • wenn man nebeneinander lebt
  • wenn man sich zu wenig Zeit schenkt
  • wenn man sich keine Zeichen der Liebe schenkt

6

Kreuz

  • Kreuz durch Krankheit und Leid des Ehepartners, der Kinder oder Eltern

4

Polarität von Mann und Frau

  • unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen
  • unterschiedliche Anlagen

4

Alltagsprobleme

  • Probleme und Schwierigkeiten, die der Alltag mit sich bringt
  • Probleme bei der Kindererziehung

3

Anerkennung 

  • fehlende Anerkennung
  • fehlende Dankbarkeit

3

Egoismus

  • wenn mindestens ein Partner egoistisches Verhalten zeigt
  • wenig Bereitschaft auf Hobbys zu verzichten

2

Kinderzahl

  • Uneinigkeit beim Kinderwunsch und der Ehepraxis

2

"Dritte"

  • Probleme, die von außen in die Ehe getragen werden.

1

Prioritäten

  • fehlende oder falsche Prioritäten
  • wenn die EHE nicht das "größte Projekt" ist
  • wenn eine "Verfassung" fehlt

1

Verlustängste

  • wenn man dem anderen keine Freiheit schenkt

1

Einsamkeit

  • Einsamkeit eines Partners

0

Falsche Martyrer

  • der Partner will immer getröstet werden

0

Persönliche Sicherheit

  • fehlende Selbstannahme und fehlendes Selbstvertrauen

0

Vertrauensmangel

  • Mangel an offenem Gespräch
  • fehlende Ehrlichkeit

0

Die ermittelten Krisenauslöser zeigten, dass ein starker Bedarf besteht, die Kommunikation miteinander und mit Gott zu verbessern. Daraus ergaben sich die im folgenden angeführten erforderlichen Hilfen.


Erforderliche Hilfen bei Kommunikationsschwierigkeiten und Gottferne

Kommunikation

Pkt

Gottferne

Pkt

  • Fragen lernen
  • Zuhören lernen
  • ausreden lassen

7

  • Mut fassen und über Gott im Alltag reden

8

  • Zeichen setzen = Schutz
  • (z.B. Ehering tragen)

5

  • Gemeinsames Gebet - mind. ein AVE oder "Vater unser"

7

  • Schweigen lernen
  • Kreuz tragen lernen

5

  • Sich über die Dankbarkeit gegenüber Gott aussprechen

6

  • Über SEX reden 
  • (Erwartungen und Probleme)

3

  • "Rituale" einüben
  • z.B. beten vor dem Essen

3

  • Eine Stunde Gespräch/Woche

3

  • Einander segnen

2

  • "Rituale" lernen 
  • und praktizieren

2

  • Kinder können Eltern zum Glauben bringen

1

  • Zuwendung lernen
  • (Zeit dazu nehmen)

1

  • Zentrale Herausforderungen in der Ehe Gott übergeben

1

  • Probleme bewusst machen
  • auch in schriftlicher Form
  • Emotionen zulassen

1

  • Menschen auf Gott aufmerksam machen - Anhaltspunkte suchen

0

  • Körpersprache beachten

1

 

  • Richtigen Zeitpunkt 
    zum Gespräch wählen 

0


Den stärksten Auslöser für Krisen in der Familie bilden nach dieser Überlegung:

Die Krise in der Familie ist damit meist eine - "Krise der Beziehungen"!

Das wirksamste Heilmittel heißt daher: Beziehung leben durch

Der Arbeitskreis "Familie in Krisen" sollte sich daher vorrangig mit der "Krise der Beziehungen" und anschließend mit den "unrealistischen Erwartungen" und den "Singles zu Zweit" befassen.

5. Ratschläge für Familien in Krisen

Den Familien in Krisen geben wir drei Ratschläge mit, in denen alles enthalten ist.

5.1. Beten Sie

Nach der Ermittlung der Krisenauslöser und der dazu erforderlichen Hilfen steht die Kommunikation mit Gott und untereinander an erster Stelle.

Neben dem spontanen "Sprechen mit Gott" und dem inneren Gebet empfehlen wir den Familien:

5.2. Lassen Sie sich heilen

Wer krank ist und geheilt werden will, muss den Arzt aufsuchen und sich nach seinen Anweisungen richten.

Das Heilungsangebot für Familien in Krisen ist sehr umfangreich. Vorsicht bei esoterischen Heilungsangeboten, die meist getarnt angeboten werden und oft abhängig machen.

Eine gute und praktische Anleitung zur Heilung gibt, wie schon erwähnt, Prof. Ivancic in seinem Buch "Grundlagen der Hagiotherapie".

In den Infos verweisen wir auf Bücher und "links" zum Thema Heilung der Familien/Beziehungen.

Eine moderne Form der Bewältigung von Ehekonflikten ist heute die "Mediation", über die Sie in den "Infos/Eigene Publikationen" eine Kurzanleitung finden.

Sie finden ebenfalls in den Infos sechs einfache "Schritte zur Konfliktlösung ohne Mediation".

5.3. Vorbeugen ist besser als Heilen

Es ist besser einen Krieg zu vermeiden als als einen Waffenstillstand oder Frieden auszuhandeln. Auch zur Konfliktvermeidung wird am Büchermarkt vieles angeboten. Wir haben in den "links" auch einige Bücher zu diesem Thema angeführt.

Da die Krisen in den Familien eine ungeheure Anzahl von Auslösern haben können, sind die unten angeführten Tipps natürlich nicht vollständig.

In dieser Homepage finden Sie Infos zu:

Wir laden Sie ein zum STÖBERN