Allein im Glauben 

Arbeitskreisleitung

Gertraud Ebner  
5324 Faistenau Nr. 106
E-Mail: ebnera@direkt.at

  1. Entstehung des Arbeitskreises
  2. Ziel
  3. Zeugnisse
  4. Ermutigung
  5. Broschüre - In der Familie, allein im Glauben

1. Zur Entstehung des Arbeitskreises

Mein Schlüsselerlebnis: 

Am Ende einer Veranstaltung für christliche Familien stand eine Frau auf und sagte: 
"Ich werde zu euren Veranstaltungen nicht mehr kommen, bei euch wird Familie so ideal dargestellt. Das tut mir weh, denn ich bin meiner Familie allein im Glauben und kann alles, was ich da höre, nicht umsetzen."  
Wenn wir zu solchen Veranstaltungen einladen, begegnet uns oft diese Antwort: "Das ist nichts für mich, mein Mann tut sowieso nicht mit."  

2. Ziel

Frauen erzählen uns immer wieder in bewegenden Zeugnissen, wie sie aus dem Glauben Kraft schöpften und für ihre Ehepartner, Kinder, Enkel, Freunde, vor dem Herrn einstehen - betend, hoffend, dankend und bittend.

Wir sollten voneinander wissen, was uns Tag für Tag trägt, hilft und stärkt in unserem Glauben. 

Das ist das Ziel unseres Arbeitskreises, dass wir uns gegenseitig im Glauben stärken,  
im Glauben wachsen und weiterbilden und unser Leben von Gott her begreifen.

3. Zeugnisse

"Mein Mann ist ein ganz lieber Mensch"

Eine Frau, vierzig Jahre verheiratet, zwei erwachsene Kinder, erzählt: 

"Mein Mann ist ein ganz lieber Mensch. Wir gehen gemeinsam in die Kirche und er lässt mich ziehen, wenn ich christliche Tagungen und Veranstaltungen besuche. Wir haben eine gute Atmosphäre zu Hause, auch mit unseren erwachsenen Kindern, die beide in eigenen Familien leben. Zum Glauben stehen sie distanziert. Unsere erweiterte Familie ist sehr groß mit Tanten und Onkeln Cousinen Geschäftsfreunden usw., und eben auch sogenannt fernstehend. Neulich wollte eine Cousine meines Mannes einige Tage zu einer Tagung gehen. Ihr Mann war strickt dagegen und meinte, wenn sie so würde wie ich (seine Schwägerin), brauche sie gar nicht mehr heim zu kommen, dann schmeiße er sie hinaus." 

Das wurde mir erzählt und da ging mir auf, welchen Ruf ich in der Verwandtschaft habe. Ich könnte mit vielen Beispielen fortsetzen.
Was kann man tun in dieser Situation? Angleichung, Rückzug, Schweigen, Zorn, Müdigkeit oder sich niederdrücken lassen?  

Im Nachdenken darüber sind mir drei Punkte wichtig geworden:

  1. Jeder Mensch, ob verheiratet oder nicht, wird allein geboren, wird allein sterben und einst allein vor dem Herrn stehen.
  2. Weil ich glauben kann, habe eine ganz besondere Gnade erfahren. Bin ich mir dieser Gnade bewusst? Aus Gnade habe ich so viel lernen dürfen. Aus Gnade bin ich ein Glaubender geworden. So gibt es nur einen Weg: Zu Gott und zu mir selber stehen.
  3. Welche Verheißung liegt in dem Wort
    "... denn der ungläubige Mann ist durch die gläubige Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch den gläubigen Mann geheiligt" 1. Kor 7,14. 
    In dieser Bibelstelle liegt eine tiefe Wahrheit, die ich in meinem Herzen gegenwärtig halten will.

Sie empfing die Menschen in der Besenkammer 

Vor einiger Zeit rief mich eine Frau an, die ich bereits seit dreißig Jahren kenne. Als junger Christ suchte ich sie öfters auf, wenn ich nicht weiter wusste. Sie tröstete mich, betete mit mir und ich fuhr erleichtert und dankbar wieder heim. Ihr Mann war Künstler, ungläubig, und als solcher wollte er nicht von so komischen Leuten, die ständig seine Frau bedrängten, gestört werden. Die Wohnung befand sich im ersten Stock. Zu ebener Erde, neben der Eingangstür war so eine kleine Besenkammer mit zwei Stühlen und dort empfing sie Menschen, die Hilfe suchten.

Es vergingen viele Jahre. Eines Tages rief sie mich an und erzählte: 

"Stell dir vor Gertraud, du kanntest doch meinen Mann, nie wollte er etwas von Jesus wissen, sein ganzes Leben nicht. Vor drei Monaten ist er mit achtzig Jahren gestorben. Aber noch bei vollem Bewusstsein hat er sich bekehrt und ist im Frieden mit Gott gestorben."

Diese Frau hat ihr ganzes verheiratetes Leben um die Bekehrung ihres Mannes gebetet. Und der HERR hat es am Ende des Lebens geschenkt.  

Nein, scheiden ließ ich mich nicht

Eine andere Frau erzählte:

"Wir hatten drei Kinder, mein Mann war Arzt, ich bin auch Ärztin. Nach dem Abendessen, das wir mit den Kindern zusammen meist einnahmen, stand mein Mann auf, machte sich fein und ging zu einer Frau in der Nachbarschaft, wo er die Nacht verbrachte. Später war es eine andere Frau. Mit fortschreitendem Alter waren es dann bestimmte Frauen in Wien.... Nein, scheiden ließ ich mich nicht. Erstens wollte ich meinen Kindern den Vater nicht nehmen, denn sie liebten ihn. Ich wollte einfach keine Scheidung. Mein Mann war achtundsiebzig Jahre, ich brachte ihn ins Krankenhaus wegen einer kleinen Sache. Es stellte sich dann als etwas Ernstes heraus. Ich besuchte ihn jeden Tag im Krankenhaus. So ging es wochenlang. Eines Tages besuchte ich ihn wieder, mein Mann saß aufrecht im Bett und wartete bereits auf mich. Er begrüßte mich und sagte:
'Ich muss mit Dir reden. Ich habe dir im Leben Schreckliches angetan. Ich kann es nicht wieder gut machen. Bitte verzeih mir, was ich Dir und den Kindern angetan habe. Ob Du es glaubst oder nicht, geliebt habe ich nur Dich'!"

Sie erzählte weiter, sie hatten sich umarmt und die drei Monate, die er noch im Krankenhaus lebte, hatten sie ein seltsames, spätes Glück erlebt. Er starb in Frieden mit Christus und im Frieden mit seiner Familie. Ihre Kinder sind es ihr heute noch dankbar, dass sie sich nicht scheiden ließ.

4. Ermutigung

So oft denke ich an diese beiden Frauen, die ich gut und viele Jahre kenne. Durch ihr Leben konnte ich etwas davon begreifen, was es heißt, "...dass der Ungläubige durch den Gläubigen geheiligt ist."

Ich denke an die Mutter Gottes und die Verheißungen, die sie bekam (Luk 2.19): 
"Maria aber bewahrte alle diese Worte im Gedächtnis und bedachte sie in ihrem Herzen."  

Was Maria nicht alles erlebt und letztlich stand sie unter dem Kreuz. Erst mit der Auferstehung Jesu wurde es offenbar, dass sich ihr Leben in allem Schmerz zutiefst erfüllt hatte. Das ist mir sehr oft ein großer Trost.

Wenn Sie Probleme haben, denn schreiben Sie mir, rufen Sie an oder schicken Sie mir ein Email. 

Sie sind nicht alleine und es gibt Hoffnung!