Von Jürgen Liminski
Lieber Herr Bischof, liebe Eltern,
ich möchte gleich zu Beginn eine Klarstellung machen. Johannes Paul II
schreibt uns in seinem Brief an die Familien, Erziehung ist Beschenkung mit
Menschlichkeit und wir, die Eltern, seien Lehrer in Menschlichkeit. Nun kann
man nur das lehren, was man weiß oder lebt und da jeder Mensch einzigartig
ist, ist die Sache mit dem Lehren begrenzt. Auch bei uns. Wir sind Eltern wie
Sie, ob gut oder schlecht, geschweige denn besser oder schlechter, das
entscheidet die Situation, in der wir uns befinden und die Haltung, die wir zu
unserer Lebensphilosophie haben. Ich wage die Behauptung: Es gibt letztlich
keine kopierbaren Vorbilder, auch Jesus und Maria sind nicht kopierbar. Das
würde manchen von uns überfordern. Aber die Nachfolge in unseren Umständen,
das Umsetzen der Gebote und Haltungen Christi, seine Liebe verwirklichen in
unseren persönlichen Lebensumständen, das ist möglich und sogar nötig. So kann
Familie gelingen, nicht indem wir jemanden zu imitieren versuchen.
Ich sage das, damit niemand hier auf die Idee kommt, ich mach das wie die da.
Ich hatte mit meinem Verleger einen Disput genau über das Thema. Untertitel.
Auch wir haben viele Fehler gemacht, aber wir haben auch etwas gelernt und vor
allem erkannt, dass die natürliche Lebensform Familie eine Schatzkammer des
Glücks ist.
Die natürliche Lebensform Familie ist eine Schatzkammer des Glücks!
Wir möchten das Tor zu dieser Kammer etwas öffnen und Sie davon überzeugen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind, auch wenn man das manchmal nicht so empfindet. Manchmal hapert es ja auch ein wenig mit unserer Menschlichkeit, manchmal sind wir allzu menschlich, wenn der Stress Überhand nimmt. Aber mit den sympathischen Jüngern, die zur rechten und zur linken des Meisters sitzen wollten, sagen wir: Possumus. Wir können es. Familie kann gelingen.
Für manche ist das ein Mythos geworden. Zum einen, weil sie die christliche Familie nicht kennen, zum anderen, weil sie ein vom Glück nur eine gefühlsmäßige Vorstellung haben. - Glück, schönes Thema, Kontrast zum Gejammer in Medien. 40-50 Minuten den drei Begriffen Familie, Glück, Mythos nachgehen, eher anregende Plauderei als angestrengte Vorlesung. Harten Fakts der Demographie und Ausbeutung der Familie nachher in der Diskussion. Wenn ich merke, dass Sie der Hypnose der Worte erliegen, früher zu Ende.
Wenn ein neugeborenes Kind seine Mutter erblickt,
dann, so haben amerikanische Neurologen festgestellt,
kommt Bewegung ins Hirn.
Es ergeben sich Strömungen, die typisch sind für Glücksgefühle. Beim Vater
bleibt es bei der Linie. Immerhin, es ist kein Punkt, das lässt hoffen. Alles
zu seiner Zeit. In den ersten Jahren sind die Mütter näher dran. Sie haben
offenbar von Natur aus – im Einzelfall sieht das manchmal anders aus – mehr
Herz, mehr Empathie, wie die Verhaltensforscher sagen. Und sie machen ihre
Arbeit – ihren job, wie die Politiker meinen – sehr gut. Sonst sähe es in
Europa noch schlimmer aus.
Der große Soziologe Schelsky hat einmal vor Jahren vom „Funktionsverlust der
Familie“ gesprochen. Er meint damit, dass die Familie im Lauf der letzten 130
Jahre, also seit der Industrialisierung und der auswuchernden
Sozialgesetzgebung mehr und mehr die Aufgaben der wirtschaftlichen Erhaltung,
der Daseinsvorsorge bei Krankheit, Invalidität, Alter usw. verloren oder an
den Staat abgegeben habe und dass sie sich zunehmend auf die Funktionen der
Zeugung des Nachwuchses, seiner Sozialisation und auf die Pflege der
innerfamiliären Intim- und Gefühlsbeziehungen beschränkt habe. Die Pflege der
Gefühlsbeziehungen, das sei die heutige Hauptfunktion. Dafür steht vor allem
die Mutter. Sie ist es, die meist eher als andere erspürt, ob und sogar was
falsch läuft. Ihre natürliche Fähigkeit zur Empathie macht sie zum geborenen
Manager der familiären Hauptfunktion.
Leider wird die Haus- und Familienarbeit gegenüber der Erwerbsarbeit außer
Haus als geringer eingestuft, ein Faktum. Das hat sicher auch damit zu tun,
dass die eine Arbeit bezahlt wird, die andere nicht. Das hat aber auch damit
zu tun, dass man die eine Arbeit messen kann – in Produktionseinheiten und
Funktionen - , während man von der anderen nur eine blasse und meist falsche
Vorstellung hat, weil man auch hier in Funktionen und Produktionen denken
will, sprich Windelnwickeln, Wäschewaschen, Bügeln, Putzen, Kochen, also nur
handwerkliche Dienste vor Augen hat. An die weit wichtigeren Funktionen der
Arbeit zuhause, nämlich die Gestaltung der personalen Beziehungen, die
„Beschenkung mit Menschlichkeit“, die Erziehung ausmacht und deren „Produkt“
erwachsene, verantwortungsbewusste und nicht nur saubere und satte Menschen
sind, denkt man wenig in Politik und öffentlichem Diskurs.
Die Familie sie ist die Beziehungsgrundlage des Lebens, sie ist der Raum,
in dem Liebe lebt. Solche und ähnliche – richtigen – Worte haben wir letzten
Sonntag, am Muttertag, wieder zuhauf hören können. Und ab Montag galten dann
in Deutschland wieder die Vorbehalte der Steuerschätzung und natürlich auch
wieder die Vorurteile gegenüber dem Beruf der Hausfrau und Mutter. Man könnte
sich fast daran gewöhnen. Aber die Politiker operieren hier am offenen Herzen
– und sie wissen es nicht.
Sie wissen es nicht, weil es in der immer stärker anschwellenden Diskussion um
Wohl und Wehe der Familien in Europa meist um materielle Aspekte geht. Die
Ungerechtigkeit gegenüber der Familie hat in unserem Gemeinwesen in der Tat zu
tun mit der materiellen Ausbeutung der Familie durch das derzeitige Steuer-
und Sozialsystem. Und wenn es mal um das Glück geht, das man in der Familie
erfahren kann, dann herrscht Ratlosigkeit, und auch der Zynismus derjenigen,
die trotz und wegen der Erfahrung von vier, fünf Ehen immer noch keine Ahnung
von Familie haben. Was ist Familienglück? Ist es eine Ware, kann man sie
kaufen? Ist es ein Mythos, der mit dem Wandel der sozialen Strukturen und des
Denkens in der Überflussgesellschaft in weite Ferne rückt wie alte
Göttersagen? Oder ist es doch eine Tatsache von heute, eine Tatsache, die
jenseits der Gerechtigkeitslücke das Leben in der Familie nicht nur
erträglich, sondern auch als echte Lebensalternative, als pralles Leben
erstrebenswert macht? Um es vorweg zu nehmen: Wir sind, auch dank eigener
Erfahrung, davon überzeugt, dass die so oft totgesagte „traditionelle“ Familie
lebt und dass man in ihr das Glück finden kann. Familie kann gelingen.
Über Glück ist viel geredet worden, seit der ursprüngliche Ort seiner Ausgestaltung, das Paradies, zwangsgeräumt wurde. Die Definitionen sind vielfältig. Relativ neutral ist die Begriffsbestimmung in der Bibel des Bildungsbürgertums, dem Großen Brockhaus: „Glück – gesteigertes Lebensgefühl, in dem der Mensch mit seiner Lage und seinem Schicksal einig und sich dieser Einhelligkeit gefühlsmäßig bewusst ist. Er glaubt, seine wesentlichen Wünsche seien erfüllt, innere Unstimmigkeiten scheinen gelöst. Dieses Lebensgefühl kann alle Stufen vom Sinnlichen bis zum Sublim-Geistigen durchlaufen. In vertieftem Sinn erscheint es als wunschloses Glück, als ein Zustand unüberbietbarer Erfülltheit. Im philosophischen Sprachgebrauch ist „Glückseligkeit“ der Name für das höchste natürliche Ziel des Menschen.“ Soweit der Brockhaus, lassen wir das mal so stehen, sozusagen als erste Annäherung, wir kommen gleich noch mal auf den Glücksbegriff zurück.
Der zweite Begriff, die Familie. Hier wird die Begriffsbestimmung
kompliziert. Zwar bietet der Brockhaus dem deutschen Bildungsbürger auch hier
eine Definition, indem er sie bezeichnet als „die Lebensgemeinschaft der
Eltern, meist als Ehepartner, und ihrer unselbständigen Kinder“, aber er macht
auch aufmerksam auf die zahlreichen Formen in der heutigen Welt. Auch das
„Lexikon der Politik“ geht auf die Lebensform ein und definiert in Band 7
(Politische Begriffe), „die Familie als kleinste Form des gesellschaftlichen
Zusammenschlusses vielfach auch als Keimzelle der Gesellschaft selbst“. Im
übrigen kennen die Ethnologen rund hundert Definitionen von Familie.
Im jüdisch-christlichen Kulturkreis galt lange Zeit unumschränkt folgende
Definition: „Ein Mann und eine Frau, die miteinander verheiratet sind, bilden
mit ihren Kindern eine Familie. Diese Gemeinschaft geht jeder Anerkennung
durch die öffentliche Autorität voraus; sie ist ihr vorgegeben. Man muss sie
als die normale Beziehungsgrundlage betrachten, von der aus die verschiedenen
Verwandtschaftsformen zu würdigen sind. Indem Gott Mann und Frau erschuf, hat
er die menschliche Familie gegründet und ihr die Grundverfassung gegeben. Ihre
Glieder sind Personen gleicher Würde....In der Zeugung und Erziehung von
Kindern spiegelt sich das Schöpfungswerk des Vaters wider. „
Die Definition findet sich im Katechismus der Katholischen Kirche, Punkt 2202
ff. Im Wort Beziehungsgrundlage klingt übrigens entfernt an, was der eben
genannte Schelsky den Funktionsverlust der Familie nennt, weil die Familie
sich heute nur noch auf die Funktionen der Zeugung des Nachwuchses, seiner
Sozialisation und auf die Pflege der innerfamiliären Intim- und
Gefühlsbeziehungen beschränke. Darin könne man eine Entlastung der
partnerschaftlichen Ehe sehen, aber auch eine Gefährdung der Stabilität der
Familie als Institution. Die Beobachtung lohnt das Weiterdenken. Es geht in
der Tag um die Hauptfunktion, die Pflege der Gefühlsbeziehungen, um die
emotionale Stabilität.
Gestatten wir uns noch einen kleinen Seitenblick auf den Begriff Mythos, weil die Medien gern die traditionelle Familie als mythische Angelegenheit abstempeln. Das ursprünglich griechische Wort bedeutet Erzählung, Rede, Sage. Aristoteles macht auf den Unterschied zwischen Mythos und Logos aufmerksam, wenn er dem Mythos die Erzählung und Vorstellung zuordnet, dem Logos, der Philosophie aber „das Reden in Beweisen“. Der neue Brockhaus präzisiert: „Mythen sind meist Erzählungen, die letzte Fragen des Menschen nach sich und seiner als übermächtig und geheimnisvoll und von göttlichem Wirken bestimmt empfundenen Welt artikulieren und dieses Ganze von seinen Ursprüngen her verständlich zu machen suchen – ganzheitliches Weltverständnis.....So kreisen sie um zentrale Ereignisse und Situationen des menschlichen Lebens wie Geburt, Pubertät, Ehe und Familie, Liebe und Hass, Treue und Verrat, Strafe und Vergeltung, Krieg und Frieden, Krankheit und Tod....“. Auch hier wieder: Wenn es ums Eingemachte, um die Substanz des Lebens, um das Leben selbst geht, dann stoßen wir immer auf die Lebenswirklichkeit namens Familie.
Wir können Gemeinsamkeiten feststellen zwischen den drei Begriffen: Glück, Familie und Mythos entspringen dem Herzen, Logos und Philosophie dem Verstand. Das Herz aber, so schreibt Blaise Pascal, kennt Gründe, die der Verstand nicht begreift. Ich wiederhole: Familie ist eine Herzensangelegenheit. Im Herzen aber fallen die wesentlichen Entscheidungen des Menschen. Das Herz ist keine Gefühlsmaschine. Es ist, für Christen zumal, der Hort der Wahrheit, der Ort des Glaubens. Die Jünger von Emmaus ermahnt der auferstandene Christus, nicht so trägen Herzens zu sein. "Oh wie träge ist euer Herz zu glauben", heißt es, oder auch: "Wie schwer wird es eurem Herzen, alles zu glauben, was die Propheten verkündet haben" (Lukas 24,25). Denselben Jüngern "brannte das Herz", nicht der Verstand, "als er mit uns redete und uns die Schrift erschloss". Im neuen, höchsten Gebot, dem Mandatum novum selbst spricht Jesus zuerst das Herz an. "Du sollst den Herrn, Deinen Gott lieben aus ganzem Herzen...." Das Herz ist, als "die Entscheidungsmitte des Menschen", wie Josef Pieper sagt, oder als "Zentrum der inneren Persönlichkeit" nach einem Wort von Alfred Sonnenfeld, der eigentliche Ort des Glaubensaktes, die wahre Heimat des Glaubens in uns. Deshalb verlegt die Heilige Schrift die Gottlosigkeit nicht in den Verstand, sondern ins Herz. "Dixit insipiens in corde suo: Non est Deus" - Es sprach der Tor in seinem Herzen: Gott ist nicht", so lesen wir im Psalm 13,1. Die Erfahrung oder Enthüllung der Wirklichkeit, also die Wahrheit und ihre persönlich geistige Verarbeitung ist eben nicht nur eine Sache des Verstandes. Aus dieser Klugheit des Herzens resultiert, was die Alten die Lebensweisheit nennen. Nicht selten ist es die Weisheit der Kleinen und Demütigen, jener, die im Gebet, manchmal auch im Studium, auf jeden Fall im persönlichen, vielleicht auch alltäglichen Umgang mit Christus, in ihrem Herzen die Liebe zur Wahrheit leben und erfahren. Und was für eine Tiefe lotet in diesem Zusammenhang das Wort aus „sie trägt das Kind unter dem Herzen“!
„Die Geschichte eines jeden Menschen ist vor allem in das Herz der eigenen
Mutter eingeschrieben“, schreibt Johannes Paul II am 1. Januar 2000 in seiner
Botschaft zum Jubeljahr. Das Herz ist auch das Zuhause der Liebe und hier ist
die Wurzel für das ganzheitliche Weltverständnis, für den realen und
realisierbaren Mythos vom Familienglück. Familie ist die Herzensangelegenheit,
sie ist die Beziehungsgrundlage des Lebens, sie ist der Raum, in dem Liebe
lebt. Für die Kirche ist sie das Abbild der Dreifaltigkeit, in der die Liebe
selbst Person ist. Kann es eine größere Würdigung für die Bedeutung und
Wirksamkeit der Liebe geben?
Der Bamberger Pädagoge und Psychotherapeut Reinhold Ortner formuliert die
Bedeutung der Liebe in der Familie so: „Wenn die familiäre Atmosphäre eines
Kindes destabilisiert wird oder zerfällt, hinterlässt dies in der Psyche des
betroffenen Kindes Angst vor Geborgenheits- und Liebesverlust. Existentielle
Angst frisst sich fest. Jeder von uns braucht zu seiner psychisch gesunden
Entwicklung ein seelisches Immunsystem. Dieses baut sich durch eine
Grundnahrung aus Liebe, Zuwendung, Verständnis, Geborgenheit und Nestwärme
auf. Vater, Mutter, Geschwister, Großeltern und andere Bezugspersonen müssen
Tag für Tag dem Kind diese Grundnahrung schenken. Ein Kind braucht liebende
Menschen, die in Liebe und Treue eine enge Verbundenheit bilden, die es in
ihrer Mitte annehmen und damit in sein Herz das Urgefühl existentieller
Sicherheit einsenken.“
Dieses Urgefühl beginnt schon vor der Geburt. Denn heute gibt es zwei Arten
von Kindern: das gewünschte Kind und das unerwünschte. Übrigens heißt es auch:
Das Wunschkind und der Kinderwunsch, einmal der Singular und dann der Plural.
Sagen lässt sich auch dies: Geplant oder gewünscht ist nicht immer gleich
geliebt. Die oft gehörte Behauptung, eine erfolgreiche Erziehung sei nur bei
einem gewissen materiellen Minimum und der also entsprechend kleinen Zahl von
Kindern möglich, ist nicht zu belegen. Materieller Wohlstand ist sicher
notwendig, aber nicht hinreichend. Für den besten Beitrag zur familiären
Herzlichkeit und Wärme sorgen die Kinder oft selbst.
Wir haben zehn Kinder. Denen, die uns fragen, ob wir die alle geplant hätten,
sagen wir Nein. Aber wir haben sie alle vom ersten Augenblick an geliebt,
wenigstens willentlich. Und denen, die von der Zahl beeindruckt meinen, das
sei eine tolle Familie, sagen wir: Vielleicht. Denn es kommt nicht auf die
Zahl an. Nicht die Zahl konstituiert Familie, sondern die Qualität der
Beziehungen. Freilich gilt auch: Ohne Mehrzahl kaum oder keine Beziehungen.
Bei einem Kind gibt es drei Beziehungen, bei zwei schon sechs, bei drei
bereits zehn. Man muss der Familie, den Kindern, auch die Chance zur Qualität
geben und deshalb ist eines der größten Geschenke, die Eltern ihrem Kind
machen können, dass sie ihm Geschwister schenken. Damit schenken sie
Beziehung, potentielle und reale Liebe, Nestwärme, Kraft zum Leben.
„Die Familie verfügt über große schöpferische Kräfte“, schreibt der amerikanische Soziologe Robin Skynner, „zerfällt sie, wächst ihr ein ähnlich großes Potential an Zerstörungskraft zu." Es ist die Lebensform, die der Natur des Menschen entspricht, seinen Hoffnungen und Sehnsüchten, seinem Durst nach Liebe, seinem Hunger nach Anerkennung in der Gemeinschaft, seinem Bedürfnis nach Intimität, die Geborgenheit schenkt und Gefühl für existentielle Sicherheit. Deshalb blendet eine Scheidung oft mehr aus als nur eine gemeinsame Vergangenheit. Sie kann seelisch verstümmeln. Sie kann den Sinn für Gemeinschaft und Treue im Kern spalten, Verlustängste durch Erziehung „vererben“ oder Lebensenergien zerstörerisch zur Explosion bringen. Aber die gleichen Kräfte und Energien, von Liebe genährt, sie stärken Familie und Gesellschaft.
Zahlreiche Umfragen in Amerika und von Allensbach in Deutschland haben
ergeben, es unter Geschiedenen einen besonders hohen Anteil an Unglücklichen
gibt. Wer hätte das gedacht? Aber auch ganz allgemein, dass verheiratete
Menschen sich glücklicher fühlen als Unverheiratete und dass Menschen mit
Kindern im Haushalt glücklicher sind als Menschen ohne Kinder.
Das erklärt sich auch aus den Kernbefunden der Glücksforschung. Demnach hängt
Glück zusammen mit Freiheit, Aktivität, Interesse und Verantwortung, wie
Wilhelm Haumann von Institut für Demoskopie Allensbach bei einer Tagung der
Konrad-Adenauer-Stiftung erläuterte. „Glücklich werden,“ so Haumann, „am
leichtesten Menschen, die sich frei für etwas entscheiden können, die
Verantwortung übernehmen und aktiv sind, sich dabei aber zugleich ein breites
Interessenspektrum bewahren.“ Wo geschieht das mehr als in der Familie? In der
Familie ist das Engagement sachlich und emotionell außerordentlich hoch. In
der und für die Familie übernimmt der Mensch Verantwortung und entfaltet er
Aktivitäten, die sich kaum mit Berufstätigkeiten vergleichen lassen. Deshalb
lässt sich leicht erklären, warum bei allen Unwägbarkeiten des statistischen
Materials, nach Haumann eines ganz deutlich feststehe: „Glücklich werden eher
die Engagierten, die sich informieren, die sich entscheiden und dann aktiv für
etwas einsetzen. Bei diesem Einsatz geht es dann fast nie um den Hintersinn
‚ich will glücklich werden‘, sondern fast immer um die Sache selbst, die ganz
einfach zum aktiv verwirklichten Selbstzweck wird.“ Das decke sich mit den
Erkenntnissen des großen Psychologen Viktor Frankl, der das Glück aufgrund
seiner Studien an Einzelfällen zu einer „Nebenwirkung“ der Sinnerfüllung
erklärte.
Aber gleichzeitig gilt: Mit der sich verändernden Sozialstruktur ist im Denken
der Menschen – nicht nur in der Politik - die Bedeutung von Ehe und Familie
gesunken. Anfang der sechziger Jahre meinten 79 Prozent der Deutschen – ich
vermute, für Österreich ist es ähnlich - , man brauche eine Familie zum Glück
und 17 Prozent meinten, alleine könne man genauso glücklich sein. Heute ist
die Zahlenrelation 63 zu 37. Gleichzeitig wächst die Zahl der nichtehelichen
Gemeinschaften, in Deutschland sind es mittlerweile mehr als ein Drittel aller
Partnerschaften. Die Soziologen sprechen von der „Pluralisierung privater
Lebensformen“ und dem „Monopolverlust der Familie“. Rund neunzig Prozent aller
verheirateten Paare haben bereits vor der Hochzeit zusammengelebt, die so
genannte „Partnerfluktuation“, die steigenden Scheidungszahlen (trotz
sinkender Eheschließungen; der Anteil der nie in ihrem Leben Heiratenden liegt
in Deutschland mittlerweile bei vierzig Prozent) und die wachsende Zahl von
Singles oder Ein-Personen-Haushalten besonders in den größeren Städten
(bisweilen mehr als die Hälfte) sind alarmierende Zeichen einer
„Ich-Gesellschaft“. Ihr herausragendes Merkmal ist der Egoismus, die
Ich-Bezogenheit ihrer einzelnen Mitglieder. Aber, auch das hat die
Glücksforschung ergeben, die Kehrseite der Spaß- und Genussgesellschaft sind
Langeweile, Lebenszweifel, Unglücksgefühle. Wer sich nur für sich selbst
engagiert und nur die Genuss- und Lustmaximierung als Aufgabe betrachtet, der
entbehrt eines Sinnes, der über das eigene Leben hinausweist und daher den
Einsatz bremst.
Einige flinke Politiker und Ideologen konstruieren aus diesen Phänomena den
Untergang der Familie. Wahrscheinlich schließen sie auch von ihrer eigenen
Erfahrung auf die Allgemeinheit. Es gibt auch andere Gedankenlinien. Ein
Autor, Vater einer so genannten Patchwork-Familie, also einer aus Teilen
verschiedener Familien zusammengesetzten neuen Familie, er heißt Joachim
Bessing, hat im März ein Buch herausgebracht, in dem er seine Erfahrungen
mitteilt. Er ist kein Ideologe, gehört auch nicht zu der 68-Generation. Er
folgert aus seinen Erfahrungen, dass auch die Patchworkfamilie um zu überleben
nur die Chance hat, so zu tun als sei sie eine traditionelle Familie. Denn,
ich zitiere: „Die Familie als Ort der Entstehung von Generationen ist die
einzige Art, sich mit stabilen Beziehungen vor dem ständigen Kulturwandel in
der Gesellschaft zu schützen“. Diesen Schutz zu beanspruchen, sei
logischerweise egoistisch. Aber es sei „die einzige Alternative zum Dasein als
Mönch“. Um sich vor Augen zu führen, wie resistent die Familie gegen alle
anderen Beziehungsformen sei, brauche man sich nur in der Popkultur und den
Single-Szenen umzusehen: „Die Familie als kulturelle Errungenschaft hat
Ersatzkonstrukte wie Kommunen oder Szenen überlebt“.
Die Familie als Schutzraum der Intimität vor dem Wandel der Kultur und der
sozialen Strukturen - das ist kein neuer anthropologischer Ansatz in der
Familiendebatte. Man denke etwa an den vorhin erwähnten Schelsky. Auch der
frühere Professor für Anthropologie, Papst Johannes Paul II, weist schon seit
Jahrzehnten darauf hin. Im Frühjahr 2004 wiederholte er in einer spontan
gehaltenen Ansprache in Rom : „Die Ehe und die Familie können nicht einfach
als Produkt historischer Umstände angesehen werden oder als ein Überbau, der
von außen der menschlichen Liebe aufgezwungen wird....Ganz im Gegenteil, sie
[Familie und Ehe] stellen ein inneres Bedürfnis dieser Liebe dar, damit sie
sich in ihrer Wahrheit und in der Fülle der gegenseitigen Hingabe erfüllen
kann. Auch die Charakteristiken der ehelichen Gemeinschaft, die heute oft
missverstanden oder abgelehnt werden, wie die Einheit, die Unauflöslichkeit
und die Offenheit für das Leben, sind notwendig, damit der Liebesbund
authentisch sein kann.“
Es ist immer noch so, dass Glück im allgemeinen Bewusstsein mit Familie
assoziiert wird. Für 71 Prozent der Deutschen gehört „ein glückliches
Familienleben“ zum Glück schlechthin. Übertroffen wird der Wert nur noch von
der Freiheit von allen Sorgen, insbesondere der finanziellen. Ein Schaufenster
dieses allgemeinen Bewusstseins ist die Werbung. Eine Bank warb vor einiger
Zeit mit diesem Spruch: „Glück hat nicht primär etwas mit Geld zu tun. Aber
mit der Gewissheit, dass sich Profis damit beschäftigen“. Zwischen beiden
Sätzen das Foto von einer Frau und einem Mann sitzend in einem Bett, im Schoß
auf der Bettdecke ein Baby. Hier wird Familie, vielleicht sogar die
traditionelle, dargestellt als das primäre Glück, die Bank liefert ein Stück
Geborgenheit, indem sie das materielle Wohlergehen besorgt.
Etliche Umfrageinstitute kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Nach Emnid sind den
meisten Deutschen „ideelle Werte“ wichtig. Und „die Familie vermittelt diese
Werte am besten“. Meist seien es konkrete, persönliche Erfahrungen, die zu
diesem Urteil führten. Jedenfalls nennen die Deutschen auf die Frage „welche
Menschen oder Institutionen sind Ihrer Meinung nach am wichtigsten, um Werte
zu vermitteln“ 96 Prozent „die Eltern“ an erster Stelle und 69 Prozent
„Lehrer“ an zweiter. Abgeschlagen auf Platz drei bis fünf landen Vorgesetzte
(29 Prozent), Kirchen (23 Prozent) und schließlich die Medien mit 18 Prozent,
was eher beruhigend ist.
Eine Feldumfrage im Hause Liminski bestätigt diese Einschätzung. Auf die
Frage, was ist für dich Familienglück, antwortete Mimi, damals zehn Jahre alt:
„Meine Geschwister“, Gwenael, zwölf Jahre, („Ich bin die Nummer neun“) schon
etwas allgemeiner und abstrakter: „Ganz viele Brüder und Schwestern“; Momo, 15
Jahre und das schulische Ausnahmekind: „Familienglück, das ist Gemeinsamkeit
und Bereicherung durch Lob und Kritik“. Arnaud, 19 Jahre, meinte: „Kinder und
Kommunikation“, seine Freundin Ini, 17 Jahre: „Kinder und finanzielle
Absicherung“, David, 21: Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung, Schutz. Und
Annabelle, heute um die 30, zusammenfassend und fast mit den gleichen Worten
wie die Mutter: „Familienglück, das ist Geborgenheit und selbstlose Liebe. Man
braucht nichts zu leisten, um geliebt zu werden, man hat Rollen, spielt aber
keine. Man lebt in Beziehungen der Liebe, sie sind immer tiefer als
Beziehungen zu Freunden“. Vanessa, verheiratet und in Amerika lebend, ergänzt:
„Vertrauen, vertrauliches Gespräch, Zärtlichkeit, Respekt vor dem anderen“.
Es geht nicht nur um das genetische Bad. Hier kommen Aspekte und
Verhaltensmuster um das Glück ins Spiel, die sich schwer messen lassen und die
auch über das persönliche Empfinden und Befinden hinausgehen: Die selbstlose
Liebe, das Angenommen sein um der Person willen, ganz gleich was sie hat oder
leistet, wie sie aussieht oder was sie tut; Geborgenheit, Vertrauen, Schutz.
Es gibt ein menschliches Grundbedürfnis nach dieser selbstlosen Liebe. Die
Erfüllung dieses natürlichen Grundbedürfnisses erzeugt ein Glücksgefühl. Es
ist die Übereinstimmung der inneren Sehnsucht mit dem Sein. Diese
Übereinstimmung schenkt die Liebe.
„Alles Glück ist Liebe“, sagt Josef Pieper. Liebe ist eine schöpferische Tat,
eine Beziehungstat. Sie prägt und gestaltet das Verhältnis von Personen
zueinander, sie schafft existentielle Nähe. Die dauerhafte Erfüllung dieses in
der Naturbedürfnisses geschieht in der Familie. Es gibt keinen anderen Ort in
der Gesellschaft, an dem eine so selbstlose und tätige Liebe möglich ist.
Deshalb ist die Familie auch unverzichtbar für den Menschen und für die
Gesellschaft.
Warum ist das so? Auch dieser Frage wollen wir jetzt nachgehen und die
Antwort lautet zunächst: Familie führt zur wahren Freundschaft. Auch dies ist
ein Ergebnis selbstloser Liebe, man will das Gute für den anderen,
bedingungslos. Thomas von Aquin beschreibt diese Liebe in seiner Aussage zur
Freundschaft: „Nach dem Philosophen Aristoteles ist nicht jede Liebe auch
eigentliche Freundschaft, sondern nur diejenige Liebe, welche mit Wohlwollen
gepaart ist, d.h. wenn wir jemanden so lieben, dass wir Gutes für ihn wollen.
Wenn wir aber den geliebten Wesen nicht Gutes wollen, sondern gerade ihren
Eigenwert für uns haben wollen, wie man sozusagen den Wein liebt oder Pferde
oder etwas dergleichen, so ist das nicht Liebe der Freundschaft, sondern
irgendeines Begehrens, denn es wäre lächerlich zu behaupten, man habe
Freundschaft mit dem Wein oder mit einem Pferd. Aber auch Wohlwollen genügt
noch nicht zur Kennzeichnung der Freundschaft, sondern es ist ein
gegenseitiges Sich lieb haben erfordert, weil der Freund dem Freunde Freund
ist. Ein solches gegenseitiges Wohlwollen aber gründet in Gemeinsamkeit“.
Im Fall der Familie ist diese Gemeinsamkeit biologisch, ja genetisch. Sie
umfasst das Wesen und deshalb geht die familiäre Freundschaft auch so tief.
Tiefer geht nur noch die Gemeinsamkeit der Lebensphilosophie, sofern sie, wie
Thomas weiter ausführt, in der Gottesliebe gründet. Er bezeichnet die
Gottesliebe auch als „eine Art Freundschaft des Menschen mit Gott“. Und einige
Quaestiones weiter sieht er in der Selbstlosigkeit der Mutterliebe ein Zeichen
für die Liebe Gottes zu den Menschen, „weil die Mütter, deren Liebe die größte
ist, mehr daran denken zu lieben, als geliebt zu werden“.
In der alten Lehre vom Gelingen des Menschseins war der Dualismus zwischen Ich
und Selbstlosigkeit freilich immer vorhanden. Aristoteles geht bei seinen
Überlegungen über Ethik auch vom Streben nach Glückserfüllung der Menschen
aus. Er unterscheidet auch zwischen den sittlichen Persönlichkeitswerten, den
Tugenden, und den Lustwerten. Lustwerte, so der Grieche, sind Glückswerte nur
im Einklang mit den Persönlichkeitswerten, Lustwerte dürften sich nicht
verselbständigen. Es geht um das Gutsein, nicht um Askese um ihrer selbst
willen. Askese kann in die Irre führen. Auch Augustinus geht solchen Fragen
nach und kommt zu dem Ergebnis, dass der Mensch dadurch glücklich wird,
wodurch er gut wird. Mit anderen Worten: Der Mensch kann nicht gegen die ihm
in seiner eigenen Natur vorgegebenen Lebenszwecke, oder gegen seine Natur als
Mensch zur Lebenserfüllung gelangen.
Wir kennen alle das Wort von Augustinus und seinem unruhigen Herzen. Unruhig
bis es ruht in Dir. Das ist es, das höchste natürliche Ziel des Menschen.
Augustinus hat aber nicht nur die Unruhe beschrieben. Seine Bekenntnisse sind
eine Road map, ein Fahrplan zum Frieden. Zum inneren Frieden und zum Glück. An
anderer Stelle, im 23. Kapitel, schreibt er: "Das glückliche Leben ist nichts
anderes, als die Freude, welche die Wahrheit erzeugt" und "diese Wahrheit
findet man in Dir, Herr, in Dir der höchsten Wahrheit".
Damit sind wir der Sache schon sehr nah. Das höchste natürliche Ziel ist die Erkenntnis der höchsten Wahrheit. Das ist, was wir früher den Himmel nannten. Vielleicht das schweben im siebten Himmel, jedenfalls in dem Himmel, in dem Gott wohnt. Wie erreicht man das, was ist der Himmel? Und wie kommt man ihm auf Erden näher? Hier hat uns die kleine Mimi geholfen mit einer Definition des Himmels. Sie war damals acht Jahre alt und sollte als Hausaufgabe aufschreiben, was sie als Hölle und was sie als Himmel empfindet. Zur Hölle gehört, wenn die großen Brüder sie ärgern. Nun, das hat sich geändert, sie selbst ist mittlerweile ziemlich schlagfertig. Von bleibendem Wert ist ihre Definition des Himmels: "Mimi sein". Selten haben wir von einem Kind eine so knappe, auch theologisch interessante Definition dessen erfahren, was noch kein Ohr gehört und kein Auge gesehen hat.
Für die kleine Mimi ist der Himmel: "Mimi sein!"
Es ist überraschend, aber wahr: Im Himmel sind wir. Dort ist unsere Erkenntnis vollkommen, ist die Enthüllung der Wirklichkeit - so definiert Pieper ja die Wahrheit - ebenfalls vollkommen, und deshalb ist unser Sein auch vollkommen, unverrückbar, ewig. Denn dort sind wir in der Anschauung Gottes, ist unser Sein sozusagen eingehüllt in das göttliche Sein, geht das Sein des Geschöpfes im Sein des Schöpfers auf, ist die Identität in Gott total. Dort bin ich ich selbst - Mimi sein - in einem Maß, wie es auf Erden gar nicht möglich ist. Und dieses höchste Maß an Identität bedeutet auch höchste Erkenntnis, höchste Selbsterfüllung, mithin höchstes Glück. Später fanden wir - zum großen Erstaunen von allen - im Katechismus beim Stichwort Himmel unter Punkt 1025 folgende Passage:
"Im Himmel leben heißt mit Christus sein. Die Auserwählten leben "in ihm", behalten oder, besser gesagt, finden dabei jedoch ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen".
Alles kommt also darauf an, dass wir in der Wahrheit leben, theologisch
ausgedrückt in der heiligmachenden Gnade. Dann sind wir auch glücklich. Nur
wie geht das. (Ein Glück, dass wir den Papst haben, denn)
Johannes Paul II sagt uns: "Wer großmütig ist, weiß ganz selbstlos Liebe,
Verständnis, materielle Hilfe zu geben. Er gibt und vergisst, was er gegeben
hat und darin liegt sein ganzer Reichtum. Er hat entdeckt, dass Geben seliger
ist als Nehmen, hat entdeckt, dass Lieben wesentlich bedeutet, sich für andere
hinzugeben. Denn weit davon entfernt, eine gefühlsmäßige Neigung zu sein, ist
Liebe vielmehr eine bewusste Willensentscheidung, auf andere zuzugehen. Um
wahrhaft lieben zu können, muss man von allem anderen, besonders aber von sich
selbst absehen und großzügig geben können. Dieser Verzicht auf persönlichen
Besitz macht uns ausgeglichen und das ist das Geheimnis innerer
Zufriedenheit."
Hier stehen wir an der Quelle des Familienglücks, des aktiv erworbenen und des
passiv geschenkten. Die Liebe macht den Menschen aus und deshalb ist Erziehung
auch in diesem Sinn „Beschenkung mit Menschlichkeit“ und die Eltern „Lehrer
ihrer Kinder in Menschlichkeit“. Dieses Geschenk können Schullehrer oder
Kindergärtnerinnen nicht geben. Allerdings gelangen auch viele Eltern
zunehmend an die Grenze ihrer Schenkungskapazität, weil sie nicht genug Zeit
haben oder sie sich nicht nehmen, um ihren Kindern diese Liebe angedeihen zu
lassen. Liebe braucht Zeit. Der große Pädagoge Pestallozzi hat wohl gewußt,
was er sagte, als er sein Lebenswerk in den drei großen Z zusammengefasste:
Zeit, Zuwendung, Zärtlichkeit. Die Zeit ist dabei die Voraussetzung für die
beiden anderen und die Kinder spüren, ob die Eltern Zeit widmen wollen oder
nicht.
Es gibt viele Arten von Gemeinschaftserlebnis. Das gemeinsame Essen zum
Beispiel. Wenn Geschwister eine Mahlzeit vorbereiten, dann nicht nur der
Gaumenfreuden wegen. Und es gehört zu den traurigen Erfahrungen von Kindern
aus Mehr-Personen-Haushalten, dass man sie nicht versteht, wenn sie ihr
Interesse für das Wohlbefinden von anderen bekunden. Ein anderes
Solidarerlebnis ist das Gebet. Wer für andere betet, der ist solidarisch in
einem Sinn, der an die Tiefe der Existenz rührt. Deshalb droht eine
Gesellschaft, in der nicht mehr gebetet wird, zu verflachen und zu zerfallen.
Eine Mutter, die mit ihrem Kind für andere betet, übt Solidarität, stiftet
Gemeinsinn und Gespür für Selbstlosigkeit, wie es wohl keine andere Schule
vermag.
Wegen der Geborgenheit in der selbstlosen Liebe ist die Familie auch der
gesunde Nährboden für die Sozialisierung der Person, der „geistige Schoß“
(Thomas von Aquin) des Menschen für das Hineingeboren werden und Hineinwachsen
in die Gesellschaft. Es ist der Ort der Solidarität, eine Chiffre der
Soziologen für Liebe. „Aus der Familie erwächst der Friede für die
Menschheitsfamilie“, schrieb Papst Johannes Paul zum Jahr der Familie 1994. Es
mag pathetisch klingen, aber es geht mit der Familie auch um die Zukunft der
Nationen. Johannes Paul II. sagt es so: Die innere Freiheit und Souveränität
der Familie „ist für das Wohl der Gesellschaft unerlässlich. Eine wahrhaft
souveräne und geistig starke Nation besteht immer aus starken Familien.
Hier ist der Zusammenhang angezeigt zwischen dem Glück der Familie und dem
der Gesellschaft. Die Utilitaristen, allen voran der Brite Bentham, aber vor
ihm auch schon der große Ökonom Adam Smith, begründen ihr Konzept vom
Sittengesetz mit einer numerischen Idee vom Gemeinwohl, wenn sie sagen, dass
„das größte Glück der größten Zahl“ der Inbegriff der verwirklichten
Sittlichkeit sei. Wie immer man zu dieser Theorie steht, sie hat den Begriff
des Glücks, happiness, im politischen Diskurs verankert – in Amerika sogar in
der Verfassung als pursuit of happiness – und ist heute, losgelöst von seinem
geistigen Hintergrund, eingebettet in die Ich-Gesellschaft, das beherrschende
Prinzip im demokratischen Wohlfahrtsstaat. Man denkt in Ansprüchen, mein
Recht, mein Wohl, nicht in Zusprüchen, Solidarität, und daraus ergibt sich der
Widerspruch zwischen mein Wohl und Gemeinwohl. Auch das macht unseren
Sozialstaat, abgesehen von den fehlenden Kindern, pleite.
Das ist das eigentlich Dramatische, das Ungeheuer, das hinter den
Zahlenkolonnen der Demographie schlummert. Der innere Zusammenhalt der
Gesellschaft, die Bänder des Herzens, Solidarität, Liebe oder auch nur
Zuwendung, wenn diese Quelle versiegt, weil die Ich-Gesellschaft sie
verschüttet - Liebe ist die einzige Ware, die sich vermehrt, wenn man sie
verschenkt, bemerkt die heilige Mutter Teresa – wenn diese Quelle versiegt,
weil zuwenig geliebt wird, dann versinken wir in eine repressive Gesellschaft.
Liebe ist die einzige Ware, die sich vermehrt, wenn man sie verschenkt!
Und diese Frage ist brandaktuell. Noch schläft die Politik den Schlaf der
Ungerechten und politisch Korrekten, so als ginge sie das alles nichts an, als
sei das alles nur Privatsache. In Frankreich rechnet man mit dem „Schock
2006“, so ein Buchtitel, im verträumten Deutschland wird der Schock ein paar
Jahre später einsetzen. Dann wird man hektisch versuchen, das Steuer
herumzureißen. Aber selbst wenn heute eine gerechte Familienpolitik einsetzte,
die Folgen wären frühestens in fünfzig Jahren spürbar. Nur: Wie lebt man in
der Zwischenzeit?
Das große Problem ist die Einsamkeit der Alten, ein anderes der härter
werdende Verteilungskampf unter und zwischen den Generationen. Es müssen neue
Formen des Zusammenlebens gefunden werden. Die Frage ist so alt wie die
Demokratie. Schon die Griechen stellten sie sich. Prinzipiell gibt es nur zwei
Gesellschaftsmodelle: Das Konfliktmodell und das Konsensmodell. Ein Ahnherr
der Konflikttheorie, der Sophist Thrasymachos, sah als alleiniges Kriterium
für das gesellschaftliche Handeln die technische Durchsetzbarkeit. Was geht,
wird gemacht. Keine Rücksicht auf Ethik oder Würde im Alter. Das Ergebnis ist
der repressive Staat mit Euthanasie und Instrumentalisierung der Familie, wie
es das vergangene Jahrhundert in Europa schon leidvoll erlebt hat. Aristoteles
dagegen sah nicht im Henker sondern in der Freundschaft das Band der
Gesellschaft. Sie sei „das Nötigste im Leben“, meinte der große Grieche. Und
man kann hinzufügen: In der Familie findet sie, die Freundschaft, ihr Zuhause.
Das ist die Alternative der Zukunft: Eine solidarische Gesellschaft mit
freundschaftlichen Formen des Zusammenlebens oder eine repressive mit der
Kultur des Todes. Die Demographie spitzt diese Alternative immer schärfer zu.
Die Politik wird sich diesem Thema zu stellen haben.
Für uns ist das Problem prinzipiell gelöst. Wir haben unsere Entscheidung
getroffen, wir gehen den Weg zum Glück. dass er manchmal steinig ist, und dass
am Wegrand viele Medien bellen, das sollte uns nicht bekümmern. Lassen Sie
mich noch einmal den Heiligen Vater zitieren, diesmal aus einer Ansprache in
Irland an Väter und Mütter. Er sagte damals:
"Glaubt an eure Berufung, die schöne Berufung zur Ehe und Elternschaft, die Gott euch geschenkt hat. Glaubt, dass Gott bei euch ist, denn jede Elternschaft im Himmel und auf Erden hat ihren Namen von Ihm. Meint nicht, dass ihr Bedeutenderes in eurem Leben tun könntet als gute christliche Väter und Mütter zu sein. Mögen die Väter und Mütter , jungen Frauen und Mädchen nicht auf jene hören, die ihnen sagen, es sei wichtiger in einem weltlichen Beruf zu arbeiten und dort Berufserfolg zu haben als die Berufung Leben zu schenken und für dieses Leben als Mutter zu sorgen. Die Zukunft der Kirche, die Zukunft der Menschheit hängen großenteils von den Eltern und vom Familienleben ab, das sie in ihrem Heim entfalten. Die Familie, so der Papst weiter, die Familie ist das wahre Maß für die Größe einer Nation, so wie die Würde des Menschen das wahre Maß der Zivilisation ist."
Es geht nicht nur um unser persönliches Familienglück. Die Zivilisation ist gefährdet. Sie wird gerettet, wenn wir die Freundschaft leben. Zuerst in der Ehe, jener besonderen Form personaler Freundschaft, wie Paul VI in Humanae vitae schrieb und die Leo XIII als die „höchste Gemeinschaft und Freundschaft“ bezeichnete. Sie ist der Kern des Familienglücks.
Die Frage nach dem Glück ist letztlich die Frage: Wie können wir besser
lieben? Um Liebe weiterzugeben, muss man sie freilich erstmal erfahren. Wir
kennen sicher hier und da familiäre Verhältnisse, in denen das nur schwer
möglich ist. Umso wichtiger ist es, die Erfahrung zu ermöglichen. Nicht nur
menschlich im Sinne des großen Pädagogen Pestalozzi, der gesagt hat: Ein Kind,
das nie in das liebende Auge der Mutter geschaut hat, wird unfähig sein, Liebe
zu schenken. Oder der Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck,
die es so formulierte: "Kinder, die nicht geliebt werden, werden Erwachsene,
die nicht lieben". (Das und viel mehr. Es kommt auch auf die persönliche
Beziehung zu Gott an. Keine andere Religion hat eine personale Beziehung
zwischen Geschöpf und Schöpfer. Wenn er die Liebe ist, dann aus dieser Quelle
schöpfen. )
Schöne Worte, die ihre Verwirklichung im Handeln, Entscheiden und Denken ihre
Lebensgestalt gewinnen. Zum Beispiel in der bedingungslosen Annahme des
anderen - unabhängig von Preis, Gestalt, erhoffter Leistung. In dieser Annahme
steckt eine Souveränität, die jedem gesellschaftlichen Nutzendenken
vorausgeht. Es ist die innere Souveränität, eine Voraussetzung, von der der
solidarische und soziale Staat lebt und die er nicht geschaffen hat, wie
Böckenförde richtig sagt, die er aber zerstören kann. Etwa durch liberale
Abtreibungsgesetze. Sie erschweren die Annahme des Lebens, die Annahme der
Schöpfung, so wie sie ist. Johannes Paul II sagt in seinem Brief an die
Familien: "Die Familie hat ihren Ursprung in derselben Liebe, mit der der
Schöpfer die geschaffene Welt umfängt." Hier ist sie wieder die selbstlose
Liebe. Und in der Familie lebt die Schöpfungskraft Gottes weiter. Nicht nur
auf biologische Weise, sondern vor allem auf geistige. Die selbstlose Liebe
ist jener Funke Göttlichkeit, der den Menschen durchglüht. Der Kirchenlehrer
und Mystiker, der heilige Johannes vom Kreuz, sprach in diesem Sinn vom "endiosamiento
- der Vergöttlichung" des Menschen durch die Liebe Gottes. Aus diesem Grund
hat die lebensbejahende Annahme trotz schwieriger persönlicher Umstände eine
Tiefenwirkung, die von sich selber absieht und nur das Gut des anderen, in
diesem Fall das Leben des Kindes, im Auge hat. Es ist eine Erfahrung mit
tragender Kraft. Sie trägt ein Leben. Es ist die erste Gotteserfahrung, die
erste Berührung mit der selbstlosen und fundamentalen Liebe Gottes zum
einzelnen Menschen. Es ist die Verankerung der Liebe in der Ewigkeit, der
lebenspendende Wurzelgrund der Person. Der deutsche Frühromantiker Novalis
drückt es so aus: Kinder sind sichtbar gewordene Liebe. Sozusagen die
Fortsetzung des Abbildes.
Selbstlose Liebe - das ist die Liebe, die niemanden aufgibt, die die letzte
Hoffnung nicht verliert, die unheilbare oder schwer heilbare Krankheiten von
engen Angehörigen aushält, Anfeindungen oder Demütigungen von Freunden
erträgt, die sieht, wie Freundschaften instrumentalisiert werden und die
schweigt, weil man ohnmächtig ist, wenn Freunde und Kinder andere Wege gehen,
obwohl man alles getan hat, damit sie auf dem guten Weg bleiben. Denn
Erziehung heißt nicht, jemanden als Projekt zu planen oder seine Pläne in ihn
hineinzuprojezieren, sondern ihm diese selbstlose Liebe zu schenken. In diesem
Sinn sollten wir uns gelegentlich fragen: Was ist der Plan Gottes für unsere
Kinder? Deckt er sich mit meinen Plänen, meinem Ehrgefühl, meinen Wünschen?
Meinen Lebens-Projekten? Auch das heißt selbstlos lieben oder, um es mit den
Worten von Dostojewski zu sagen: Einen Menschen lieben heißt, ihn so sehen,
wie Gott ihn gemeint hat. Erziehung ist nicht Aufzucht. Sie ist, ich
wiederhole es, weil es die beste Definition von Erziehung ist, die ich kenne,
sie ist "Beschenkung mit Menschlichkeit". Wer so beschenkt, der wird auch
glücklich sein.
Das Kind erfährt, was Liebe Gottes ist, wenn es sieht, wie man verzeiht und
selber um Verzeihung bittet. Wenn es spürt und weiß, dass es frei ist und
immer wieder die Chance hat, neu anzufangen. Wenn es instinktiv weiß, dass man
zu ihm steht, rückhaltlos. Nicht zu seinen Fehlern, aber zu ihm. Die Sünde
hassen, den Sünder lieben, sagt Augustinus. Wenn es weiß, dass es ein
sozusagen genetisch vererbtes Recht hat auf Rückkehr, auf Fehler, auf
Freiheit. Wo erfährt es das wie in der Familie? Im Hort, in der Kita, in
anderen Verwahranstalten des Staates?
"Die Familie ist Lebens- und Liebesgemeinschaft", schreibt Johannes Paul II.
und fährt fort: "Sie erzieht und leitet ihre Glieder (also auch die Eltern,
A.d.V.) zur vollen menschlichen Reife und dient dem Wohl aller auf dem
Lebensweg. Die Familie ist die erste Lebenszelle der Gesellschaft. Die Zukunft
der Welt und der Kirche führt daher über die Familie". In der Familie erlebt
der Mensch die erste Erfahrung der Liebe. Das fängt an mit der Annahme des
Kindes - keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Verhütungsgesellschaft.
Keine Selbstverständlichkeit ferner in einer Gesellschaft, in der das soziale
Ansehen der Frau an Kerl, Konsum, Karriere - den drei "Ks" der Emanzipation -
gemessen wird. Annehmen, auch wenn es schwer fällt, weil das Kind behindert
ist oder das sechste oder schon das zweite Kind ist. Bedingungslos annehmen,
so wie Gott bedingungslos das Leben schenkt.
Ich komme zum Schluss. Kinder und Eltern brauchen Zeiten gegenseitiger Zuwendung. Ohne sie verlieren wir uns in funktionaler Geschäftigkeit. Das baut kein Vertrauen auf, auch wenn alles funktioniert. Ohne Raum und Zeit für die vertrauensvolle Beziehung laufen wir Gefahr, das Herz zu verschütten, alles, auch die Liebe zu organisieren. Liebe ist letztlich ein Geschenk, widerfahrene Gnade, erinnert Kardinal Ratzinger. "Man entschließt sich nicht einfach zu ihr. Sie hat den Charakter der Antwort und ist daher zuerst dem verdankt, das von der anderen Person her auf mich zukommt, in mich eindringt und mich öffnet, Du zu sagen und so wahrhaft Ich zu werden. Sie ist mir eigentlich vom anderen geschenkt und doch bin ich daran tiefer und umfassender beteiligt als an irgendeinem Werk, das aus meinem eigenen Entschluss hervorgeht." Wunderbare Worte, die man nur versteht, wenn man davon ausgeht, dass es eine Natur des Menschen gibt. Was aber passiert, wenn die Natur nicht anerkannt wird. Wenn, wie Sartre sagt, „la nature de l’homme n’existe pas“, wenn die Natur des Menschen nicht existiert? Dann gibt es kein Humanum und dann ist alles möglich. Schon Romano Guardini wies auf die Gefahr des „unmenschlichen“ oder des „nicht-humanen Menschen“ hin. In einer Studie, die Hans Urs von Balthasar Romano Guardini widmete, sieht der große Denker die „Unmenschlichkeit des Menschen“ in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Vergessen Gottes und der Anwendung einer nahezu gebieterischen aber auch irreführenden Technologie. Guardini schrieb mit einem Hauch von Prophetie: „Es ist für mich als ob unser ganzes kulturelles Erbe von den Zahnrädern einer Monstermaschine erfasst würde, die alles zermalmt. Wir werden arm, wir werden bitterarm“ . Auch in seinem posthum erschienenen Werk „Die Existenz des Christen“ beobachtet Guardini wie der Geist als solcher krank werden kann. „Das geschieht nicht unbedingt nur dann, wenn der Geist sich irrt, sonst wären wir ja alle geistig krank, denn wir täuschen uns alle mal; noch nicht einmal, wenn der Geist häufig lügt; nein, der Geist wird krank, wenn er in seinem Wurzelwerk den Bezug zur Wahrheit verliert. Das wiederum geschieht, wenn er keinen Willen mehr hat, die Wahrheit zu suchen und die Verantwortung nicht mehr wahrnimmt, die ihm bei dieser Suche zukommt; wenn ihm nicht mehr daran liegt, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden. Deshalb ist eine „Gehirnwäsche“ auch ein Verbrechen von besonderer Grausamkeit, mehr zu fürchten als der Mord“ . Denn es ist die Menschlichkeit, die ermordet wird. So wie es die Menschlichkeit ist, die durch eine selbstlose Liebe geschenkt wird. Die Wahrheit macht frei, mithin glücklich.
Die Familie muss gelingen, wenn die Zivilisation der Liebe nicht untergehen soll.
Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat sein Pontifikat so sehr der Familie
gewidmet wie Johannes Paul II. Das hat natürlich mit der Notwendigkeit zu tun,
die Familie vor der Auszehrung zu retten und zu revitalisieren. Die Familie
schafft die natürliche Synthese zwischen der antiken oder klassischen Ethik
vom Gelingen des eigenen Lebens (eudaimonia) und einer universalistischen
Sollensethik, wie wir sie seit Kant und der Aufklärung her kennen. Sie steht
im Zentrum, sie ist der Ort, wo die Beziehung des einzelnen zur Gemeinschaft
tief und rein sich zur Freundschaft, zum bedingungslosen Wohlwollen
entwickelt. Familie kann auch in diesem Sinn gelingen, ja sie muss gelingen,
wenn die Zivilisation der Liebe nicht untergehen soll.
Aber wir wissen ja, sie kann gelingen und der Mythos vom Familienglück ist der
realisierbare Mythos vom gelungenen Lebensentwurf, ist die Vorstellung vom
verwirklichten Lebenssinn. Das kann man erst am Ende des Lebens mehr oder
weniger abschließend beurteilen. Aber heute können wir schon sagen: Die
Familie ist ein privilegierter Ort des Glücks ist, das ist eine Realität, eine
naturgegebene Wirklichkeit, so wie das Herz des Menschen, real existent und
doch nicht auslotbar, nicht messbar. Deshalb möchte ich abschließend, auch
über die Familie hinaus weisend sagen:
Das persönliche Glück ist überall da zu hause, wo die Liebe wohnt.