"Sie hielten fest an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft" heißt
es in Apg 2,42.
Der Zusammenschluss von christlichen Familien und die Bildung von Gruppen
Gleichgesinnter ist in unserer zunehmend gottloser werdenden Welt
unverzichtbar!
In Zeiten des Glaubensschwundes müssen sich die christlichen Familien zusammenfinden, gegenseitig aufbauen und stärken. Die äußere Form der Gruppenbildung ist dabei nicht so sehr entscheidend. Wichtig sind:
Einige Impulse zum Ablauf derartiger Gruppentreffen:
Bei den einfachen Familienrunden hat sich folgendes bewährt:
Der spirituelle Teil der Familienrunde (Lobpreis bis Segensbitte) sollte nicht länger als 1 1/2 Stunden sein.
Hausgebetskreise sind im Wesentlichen nichts anderes als erweiterte Familienrunden. Wenn bei den Familienrunden im Gebetsteil meist Formelgebete (Rosenkranz ...) im Vordergrund stehen, wird bei den Hausgebetskreisen das freie Gebet stärker gepflegt. In charismatischen kreisen natürlich auch das "Sprachengebet".
Familiengemeinschaften haben ein gemeinsames Programm. Dieses Programm kann durch eine apostolische Gruppierung vorgegeben oder selbst erarbeitet worden sein.
Im Folgenden wird das Programm einer derartigen Familiengemeinschaft vorgestellt. Es ist dies ein "Zielprogramm", d.h. die Familien arbeiten daran, die definierten Ziele immer vollständiger zu erreichen.
Wir vertrauen darauf, dass der Vergleich von Senfkorn und Himmelreich (Mt 13,31-32) auch für die Familiengemeinschaft "Senfkorn", die in die Initiative Hauskirche eingebettet ist, gilt.
Die Mitglieder des "Senfkorns" fühlen sich der Lehre der katholischen Kirche im Geiste des II. Vatikanischen Konzils verpflichtet. Sie stehen treu zu Bischof und Papst.
Die folgende Regel einer Familiengemeinschaft wurde in Anlehnung an die Regel des Heiligen Benedikt erstellt. Der Altvater Mathois sagte: "Ich schätze eine leichte, aber beständige Anstrengung höher als eine bald erledigt Großleistung." Die vorliegenden Regeln sind vor allem für Familien konzipiert und wollen die Mitglieder durch leichte, aber beständige Forderungen im Geiste Benedikts zu "Menschen der Seligpreisungen" formen. Die Zitate stammen aus der Regel des Heiligen Benedikt.1 Kirche
- Die Mitglieder sind der Lehre der katholischen Kirche entsprechend dem Katechismus der katholischen Kirche verpflichtet, denn "der Mensch muss von Herzen der Lehre gehorsam sein, die Christus verkündet".
- Die Mitglieder sind dem Papst, Bischof, Ortspriester treu - entsprechend dem Wort Bendedikts: "Höre, mein Sohn auf die Lehren des Meisters ..." (V1)
- Die Mitglieder leben nach den Geboten Gottes und der Kirche entsprechend der Regel "Die Gebote Gottes täglich in die Tat umsetzen" (R4/63)
- Die Mitglieder achten besonders die Sakramente der Kirche.
- Die Engel und Heiligen, an ihrer Spitze die Gottesmutter und Jungfrau Maria werden von den Mitgliedern verehrt.
2 Heilige Schrift
- Die Mitglieder halten die Heilige Schrift in Ehren gemäß dem Rat Benedikts: "Schreiten wir voran auf den Wegen des Herrn, unter der Führung des Evangeliums, damit wir Ihn schauen dürfen, der uns in sein Reich gerufen hat." (V21)
- Die Mitglieder bemühen sich um eine regelmäßige tägliche Schriftlesung (auch wenn es nur ein Satz sein sollte), denn "Das Evangelium muss die Führung eines christlichen Lebens übernehmen" (42)
- Die Mitglieder lesen die Heilige Schrift meditierend auch im Hinblick auf die Regel, denn "Die Regel ist die Kurzfassung der Heiligen Schrift. (vgl. 59)
- Die Mitglieder lassen sich durch die Heilige Schrift heilen, reinigen und vereinen, denn "Das Wort der Schrift hat eine heilende und reinigende, aber auch eine vereinigende Kraft." (89)
3 Standespflichten
- Die Mitglieder wahren ihre Standespflichten, entsprechend dem Motto Benedikts: "Umgürten wir uns also mit dem Glauben, erfüllen wir in allem treu unsere Pflicht." (V21)
- Das Leben der Mitglieder soll ein Zeichen der Heiligkeit sein, jeder "zeige eher durch Taten als mit Worten, was gut und heilig ist." (R2/12)
- Ehepaare müssen voll ihre Pflichten den Kinder gegenüber erfüllen. Sie werden daher standesgemäß wohnen, sich angemessen kleiden, ihre Kinder entsprechend ausbilden und für sie auch sorgen.
4 Gemeinschaftsleben
- Die Mitglieder halten des Gemeinschaftsleben in Ehren, denn "das Gemeinschaftsleben vermittelt Bewährung, Schulung, gute Ausrüstung und Befähigung, Sicherheit und Beistand, Trost und Freude." (vgl. 60) und "es stellt den Jüngerkreis des Herrn dar." (vgl 52)
- Die Mitglieder nehmen entsprechend der Arbeitsbelastung und den familiären Verhältnissen mindestens zweimal jährlich an Gemeinschaftstagen und einmal jährlich an gemeinsamen Exerzitien teil. Sie verbinden sich täglich geistig mit den anderen Mitgliedern durch ihre Gebete am Morgen, Mittag und Abend.
- Die Mitglieder bemühen sich um ein brüderliches Gemeinschaftsleben mit. Sie suchen Rat und Hilfe in der Gemeinschaft, denn es heißt "Tu alles mit Rat, dann brauchst du nach der Tat nichts zu bereuen." (R3/13)
- Die Mitglieder hören immer auf den Anruf Gottes, denn " ... wer Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." (V11)
5 Gebet
- Gebet und Arbeit sind die Schwerpunkte der Gemeinschaft, denn "Gott ist für uns Auge und Ohr, wie wir es für ihn sein sollen. Er lädt uns ein zu einem vertrauten Zwiegespräch von Angesicht zu Angesicht. (42) "Man sollte häufig, aber kurz beten." (89) und "keinen Augenblick den Blick von Jesus abwenden." (vgl.87)
- Wir beten für alles Tun um den Segen Gottes, denn "Vor allem: Flehe in inständigem Gebet, er möge alles, was du Gutes zu tun beginnst, zur Vollendung führen." (V4)
- Die Gebetszeiten und Gebete der Gemeinschaft werden möglichst genau eingehalten, denn : "Im Angesicht der Engel will ich dir Psalmen singen." (R19/5)
Morgengebet: Gloria nach dem Erwachen, dann freies Gebet oder Laudes.
Mittagsgebet: "Engel des Herren"
Abendgebet: Freies Gebet, Rosenkranz oder Vesper.- Die Eucharistiefeier sollte als höchstes Gebet möglichst täglich besucht werden.
- Rosenkranz und Anbetung so oft und intensiv als möglich.
6 Arbeit
- "Arbeit ist ein priesterliches Tun, ein Opfer." (206)
- "Müßiggang ist ein Feind der Seele." (R48/1)
- Wir sollen von der Arbeit unserer Hände leben. (vgl. R48/8)
- "Jeder wird nach seinem eigenen Maß gefordert." (241)
- "Die Arbeit soll keinen erdrücken." (vgl. 245)
7 Tugenden
- " ... er halte in allem Maß" (R31/12)
- "Willst du das wahre und ewige Leben haben, so bewahre Deine Zunge vor bösem und Deine Lippen vor falscher Rede!
- Meide das Böse, und tue das Gute; suche Frieden, und jage ihm nach!" V(17)
- "Ohne Demut ist alle Mühe eitel, die Demut ist die Vorläuferin der Liebe" (37)
- "Ziel des christlichen Lebens ist die Liebe." (vgl. 49)
- "Demut ist die erste Stufe des Gehorsams. Gehorchen heißt, den Ruf Christi zur Umkehr, zum Glauben und zur Taufe zu hören. Wer sich bekehrt, hört auf die Stimme des Herrn, will ihm folgen und sein Jünger werden." (vgl. 98)
- "Ziel des Gehorsams ist nicht der Verzicht auf die Individualität, sondern das offene Eingehen auf die anderen und die willige Einfügung in die Gemeinschaft." (vgl. 100)
- Streben nach Demut heißt, die Gesinnung Christi anstreben. (vgl. 122)
- "Demut bedeutet Bescheidenheit in den Ansprüchen und Dienstbereitschaft an den anderen." (vgl. 130)
- "Ein freundliches Wort geht über die beste Gabe." (R31/14)
8 Lebensschule
- "Wir wollen deshalb eine Schule für den Dienst des Herrn gründen." (V45)
- "Die Regel entfaltet eine Spiritualität des Herzens. Dabei zielt sie aber nicht auf bloße Innerlichkeit, sondern auf Menschlichkeit überhaupt.""(47)
- "Wer aber im religiösen Leben und im Glauben voranschreitet, dem weitet sich das Herz, und mit der unsagbaren Freude der Liebe eilt er voran auf dem Weg der Gebote Gottes." (V49)
- Die Lebensschule erzieht zu Jüngern (vgl. 48)
- "Auszubilden sind die Kräfte der ‚Großmut' oder ‚Langmut', der ‚unerschütterlichen Geduld' oder ‚Ausdauer'." (52)
- "Wir brauchen den Heiligen Geist als Führer auf unserer Reise, dass er uns leite auf dem Weg der Wahrheit." (134)
9 Apostolat
- "Zieht an als Schuhe die Bereitschaft für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen. Unser Leben soll Christus sichtbar machen. Dieses Apostolat obliegt jedem Christen." (42)
- "Euch muss es zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen." (R2/35)
- "Heiligkeit ist ... Gabe und Aufgabe. Sie stammt von Gott und führt zu ihm, nicht ohne andere auf ihrem Weg mitzunehmen." (92)
Hauskirchenzentren sind Zusammenschlüsse von mehreren Familien, Familienrunden und
Familiengemeinschaften, die sich nach einer bestimmten Spiritualität
ausrichten.
Es können sich 10 bis 20 oder mehr Paare zu vereinbarten Zeiten treffen. (3
bis 9mal jährlich).
Um den Zielen der "Initiative Hauskirche" besser dienen zu können, findet
jährlich ein Symposion statt.
Dieses Symposion der "Initiative Hauskirche" ...
Ab dem Kalenderjahr 2001 wird von der "Initiative Hauskirche" jährlich ein "Tag der Hauskirche"
veranstaltet.
Dieser "Tag der Hauskirche" ...