Impuls Nr.2
Wer hätte das nach dem Heiligen Jahr 2000 gedacht, dass der Heilige Vater mit derartiger geistiger Vitalität in das dritte Jahrtausend schreitet? Da überrascht er die Kirche mit dem Schreiben "novo millenio inneunte" und ermutigt alle Christen "hinauszufahren" der Welt wieder und wieder Christus zuzurufen. Als ob der Heilige Vater sagen möchte: "Wer im Heiligen Jahr noch immer nicht die Aufgabe des Christen begriffen hat, für den ist es jetzt höchste Zeit."
Der Heilige Vater weiß, was er tut, er kennt die Gefahren der Zeit und er setzt die richtigen Mittel ein, um dieser Zeit zu begegnen. Wenn die Verhältnisse in Schweden auf unsere Länder übergreifen, dann wird die freie Ausübung der Religion eingeschränkt werden (siehe KATH-NET Artikel) und wir dürfen nur mehr tun, was ein europäisches Parlament erlaubt. Vielleicht wird auch die Eucharistiefeier verboten, weil sie zur Volksverdummung führt, indem das Volk ein Stück Brot anbetet. Die Zeichen stehen auf Sturm, auch wenn die Mehrheit keine Ahnung davon hat.
Ich habe am 13. Oktober in Fatima eine interessante Geschichte gehört. Der deutsche Wallfahrtseiter erzählte von einem mexikanischen Priester, den er am Rosenkranzfest 2000 begegnete. der Priester sagte, dass während der Türkengefahr im 16. Jhdt. auch die Mexikaner beunruhigt waren und eine originalgetreue Nachbildung der Tilma mit dem Bildnis der Muttergottes von Guadeloupe in den Vatikan schickten. Als nun Don Juan von Austria in die Schlacht ziehen sollte, erbat er sich vom Vatikan diese Tilma. Sie wurde ihm mitgegeben. Die christlichen Schiffe waren in starker Bedrängnis, da ließ Don Juan die Tilma hissen und alle Matrosen flehten zu Maria um Schutz und Hilfe. Kurz darauf drehte der Wind und die weit überlegenen Türken wurden vernichtend geschlagen und das christliche Abendland war vor der Gefahr der Islamisierung befreit.
Ich habe diese Geschichte in einem kleinen Kreis erzählt, da meldet sich ein Priester zu Wort und meinte: "Ist es nicht sonderbar, dass der Heilige Vater vor kurzem die Originalstatue von Fatima nach Rom bringen ließ?" Der Priester ließ uns den Zusammenhang mit der Tilma erahnen. Vielleicht entspricht die Bitte um die Originalstatue und die Verkündigung des Rosenkranzschreibens der Tat des Don Juan? Der Papst zeigt uns die Bedeutung des Rosenkranzes - er "hisst" ihn sozusagen, hebt ihn empor um ihn uns zu zeigen, damit wir mit unseren Sturmgebeten antworten. Johannes Paul schreibt ja dass der Rosenkranz ein "wirksames geistiges Mittel angesichts der Übel der Gesellschaft" ist.
Der Rosenkranz ist ein wirksames geistiges Mittel angesichts der Übel der Gesellschaft
Es geht nach dem Schreiben des Papstes vor allem um den Frieden in der Welt und die Familien. Das Schreiben richtet sich also ganz besonders auch an die Familien und ist daher für die Hauskirche von besonderer Bedeutung. Der Papst spricht von einem
"kritischen Punkt unserer Zeit ..., nämlich dem der Familie, der Keimzelle der Gesellschaft, die immer mehr durch zersetzende Kräfte auf ideologischem und praktischem Niveau bedroht ist."
Und der Papst schreibt weiter:
"Solche Einflüsse lassen um die Zukunft dieser fundamentalen und unverzichtbaren Institution für sie selbst sowie für die gesamte Gesellschaft fürchten. Die Wiederbelebung des Rosenkranzes in den christlichen Familien stellt im Spektrum einer weit angelegten Pastoral der Familie eine wirksame Hilfe dar, um die verheerenden Auswirkungen dieser epochalen Krise einzudämmen."
In den letzten Punktes des Dokumentes unterstreicht der Papst die Bedeutung und Dringlichkeit seines Ausrufes und schreibt:
"Die Kirche hat diesem Gebet stets eine besondere Wirksamkeit zugesprochen. Sie legt die schwersten Anliegen vertrauensvoll in das gemeinsame und beharrliche Beten des Rosenkranzes hinein. In Zeiten, in denen die Christenheit selbst bedroht war, hat dieses Gebet zur Errettung aus Gefahr beigetragen und die Jungfrau vom Heiligen Rosenkranz wurde als Mittlerin zum Heil verehrt. Gerne anempfehle ich der Wirksamkeit dieses Gebetes - wie ich eingangs erwähnt habe - die Bitte um den Frieden in der Welt und die Anliegen der Familien."
Der Papst ruft uns auf, ausdauernd und mit Vertrauen zu beten, denn
"die Probleme, die die Bühne der Welt zu Beginn dieses neuen Jahrtausends zeigt, bringen uns auf den Gedanken, dass nur ein Eingriff von oben ... auf eine weniger dunkle Zukunft hoffen lässt."
Unser Gebet kann und wird diesen "Eingriff von oben" bewirken. Wir müssen aber alles in unserer Macht stehende tun, um das Rosenkranzgebet selbst zu pflegen und auch andere dafür gewinnen.
Die Familie ist nach dem Heiligen Vater ein sehr geeigneter Ort für dieses Gebet. Der Papst empfiehlt das
"Rosenkranzgebet für die Kinder, und noch wichtiger mit den Kindern - wobei sie vom zartesten Alter an zu dieser täglichen Atempause des 'betenden Innehaltens' in der Familie erzogen werden."
Es ist bezeichnend, dass bei den Muttergotteserscheinungen in Le Bouchard in Frankreich die Hauptbotschaft Mariens darin besteht, dass schon die kleinen Kinder beten sollen. Die Macht dieses Kindergebetes wurde auch durch die Seligsprechung der Seherkinder von Fatima unterstrichen. Es ist sehr beeindruckend, wenn man in Fatima rechts und linkes neben dem hohen Kirchturm die riesigen Bilder der zwei selig gesprochenen Kinder sieht.
Der Papst wendet sich direkt an die Familien und an die Kinder und sagt:
"Als Gebet um den Frieden ist der Rosenkranz auch und schon immer das Gebet der Familie und für die Familie. Früher war dieses Gebet den christlichen Familien besonders teuer und hat sicherlich die Eintracht unter ihren Gliedern gefördert. Dieses kostbare Erbe darf nicht verlustig gehen. Es tut Not, zum Beten in der Familie und zum Gebet für die Familien zurückzukehren, indem gerade von dieser Gebetsform Gebrauch gemacht wird." Der Papst formuliert unter anderem den Satz: "Deshalb bitte ich all jene, die sich in der Familienseelsorge engagieren, mit Überzeugung zum Rosenkranzgebet anzuregen. Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins."
Schließlich ermutigt der Papst auch zu positiven Experimenten beim Gebet mit den Kindern. Er schreibt:
"Unter der Voraussetzung, dass die grundlegende Struktur des Rosenkranzes gewahrt bleibt, spricht übrigens nichts dagegen, den mit Kindern und Jugendlichen in der Familie oder in Gruppen gebeteten Rosenkranz mit angebrachten symbolischen und praktischen Elementen zu versehen, die geeignet sind, das Verständnis und die Wertschätzung dieses Gebetes zu fördern. Warum nicht ausprobieren?"
Die Dringlichkeit des Aufrufes unseres Heiligen Vaters kann kaum übersehen werden. Den letzten Absatz des Dokumentes beginnt er mit dem Satz: "Dieser Aufruf darf nicht ungehört bleiben!".
Damit Sie auch Menschen, die keine Ahnung vom Rosenkranzgebet haben, helfen können, habe ich für Sie eine kurze Anleitung zum Rosenkranzgebet zusammengestellt, die Sie jedem Interessierten in die Hand drücken können. Vielleicht ist Ihnen dabei ein Satz des selig gesprochenen Bartolo Longo ein Ansporn. Es ist ein Satz, den auch Papst Johannes Paul II. in seinem apostolischen Schreiben erwähnt:
"Wer das Rosenkranzgebet verbreitet, ist gerettet!"
Kardinal Meisner hat eine ergreifende Geschichte erzählt, die darin gipfelt, dass man mit dem Rosenkranz "den gesamten katholischen Glauben" in seiner Hand hat:
"Der Der Rosenkranz beginnt mit dem Kreuz. Daran beten wir das Glaubensbekenntnis. Das ist unsere ganze Glaubenslehre. Dann kommen die ersten drei kleinen Perlen: Glaube, Hoffnung und Liebe. Das ist unsere Lebenslehre. Und dann sind gleichsam in Geheimschrift die Geheimnisse der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus aufgefädelt im freudenreichen Rosenkranz, dann die Geheimnisse seiner Passion im schmerzhaften Rosenkranz und schließlich die Geheimnisse seiner Vollendung im glorreichen Rosenkranz."
Ihr Horst Obereder
(Homepage-Gestalter)
Empfehlenswerte Dokumente:
Apostolisches Schreiben "Rosarium
Virginis Mariae", Papst Johannes Paul II.
Der Rosenkranz, das
einfachste und tiefste Gebet des Christen, Kardinal Meisner
Jahr des Rosenkranzes: Eine
Chance für den Frieden, Kommentar von P. Robert Bösner
Das Rosenkranz-Gebet, Kurz-Anleitung, H+I Obereder