Der Heilige Vater hat empfohlen, als nähere Vorbereitung des großen Jubiläums im Jahr 2000, in dem wir der Menschwerdung des Gottessohnes in besonders feierlicher Weise gedenken, das Jahr 1998 dem Heiligen Geist zu widmen, den Umgang mit ihm zu suchen, ihn auf die Kirche und die ganze Welt herabzuflehen und unter seiner Leitung das eigene Leben zu gestalten. Deshalb möchte ich in diesem geistlichen Rundbrief über den Heiligen Geist schreiben: Wer ist der Heilige Geist? Was bewirkt er? Wie empfangen wir ihn, wie wirkt er? Wie kommen wir im Alltag zu einer intensiveren Beziehung zu ihm? Wie erreichen, dass er uns führt, stärkt und leitet? Können wir - geführt vom Heiligen Geist - persönlich zur Erneuerung der Kirche beitragen?
Der Heilige Geist ist für viele ein Unbekannter, mit dem sie wenig anfangen
können. Im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es: „Ich glaube an den
Heiligen Geist“ und im großen: „Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr
ist und lebendig macht, der vom Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem
Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch
die Propheten.“
In Gott sind drei Personen: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Niemals
können wir begreifen, wie Gott ist. Wir wissen aus der Hl. Schrift: Gott ist
eins, unteilbar, unendlich, vollkommen, ganz verwirklicht, Gott ist Geist,
gut, wahr, gerecht und barmherzig. In Gott ist auch Gemeinschaft zwischen
Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Der Sohn ist „aus dem Vater geboren vor aller Zeit, Gott von Gott, Licht vom
Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens
mit dem Vater“.
Aus dem Vater und dem Sohn geht der Heilige Geist hervor. Er ist das Band der
Liebe zwischen Vater und Sohn. Er ist in vollkommener Einheit mit dem Vater
und dem Sohn genauso wahrer Gott wie sie.
„In der Fülle der Zeit“ ist der Sohn in die Welt gesandt worden. Durch die
Menschwerdung des Gottessohnes, der durch sein Erlösungswerk das Gottesreich
auf Erden begründet, und durch die Aussendung des Heiligen Geistes als Frucht
der Erlösung können wir in ein Naheverhältnis zu Gott treten und sogar an
seinem göttlichen Leben teilnehmen. In Maria hat es angefangen: sie empfing
vom Heiligen Geist; sie hat ihn, den Sohn Gottes, empfangen und zur Welt
gebracht. Durch den Heiligen Geist können auch wir ihn empfangen - freilich
nicht so wie Maria - und durch ihn, Christus, können wir - immer unter der
Führung seines Geistes - zum Vater gelangen, und zwar nicht nur in der
Theorie, sondern in der Praxis des Alltags und im Laufe unseres Lebens, sofern
wir treu sind.
Der Heilige Geist wird als Beistand, als Führer in die volle Wahrheit und als
Tröster den Aposteln und der ganzen Kirche zuteil, sowie jedem einzelnen
Menschen, der mit Christus vereint ist. Christus hat seinen Jüngern
versprochen: „Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen
Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Er ist der Geist der
Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und
nicht kennt“ (Joh 14, 16-17).
Dieser Beistand - der Heilige Geist - wird sie alles lehren und an alles
erinnern, was er ihnen gesagt hat (vgl. Joh 14, 26). Er wird die Welt
überführen (und aufdecken) was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist (vgl. Joh
16, 8 f). Er wird ihnen eingeben, was sie sagen sollen, wenn sie vor Gericht
stehen (vgl. Lk 21, 14-15). Er tritt für unsere Schwachheit ein, er seufzt in
unseren Herzen. „Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise bitten
sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht
in Worte fassen können (Röm 8, 26).
In Bezug auf die Kirche als Ganzes bewirkt der Heilige Geist, dass Jesu
Wort und Jesu Werk bis ans Ende der Zeiten gegenwärtig bleiben gemäß seiner
Verheißung: „Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt“
(Mt 28, 20).
Konkreter bedeutet dies, dass durch die Kraft des Heiligen Geistes sein Wort
unaufhörlich wirksam bleibt, Früchte hervorbringt, und dass sich bei jenen,
die Christus aufnehmen, das von ihm vollzogene Heilswerk entfaltet. Nach
seiner Auferstehung hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt: „Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch.“ Danach hauchte er sie an und sprach zu ihnen:
„Empfanget den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie
vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (vgl. Joh
20, 21-23). Der Heilige Geist wirkt bei der Vergebung der Sünden und bei allen
sakramentalen Handlungen, die die Kirche im Namen Jesu vollzieht. Bei der hl.
Messe bittet sie Gott: „Sende Deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige
sie, damit sie uns werden Leib und Blut Deines Sohnes, unseres Herrn Jesus
Christus“ (2. Hochgebet). Durch die Kraft des Heiligen Geistes ist der
Auferstandene und Erlöser in der Kirche bis ans Ende der Zeiten gegenwärtig
und wirksam.
Das heißt freilich nicht, dass die Kirche schon die Vollendung erreicht hätte.
Sie steht in einem ständigen Ringen um die Wahrheit. Sie kann und muss sich
mit den Zeichen der Zeit auseinandersetzen und in der Erkenntnis des ihr
anvertrauten Gotteswortes fortschreiten. Sie wird außerdem von Menschen
getragen, die durch Schwachheit und Fehlerhaftigkeit gekennzeichnet sind. Die
Kirche bedarf daher immer der Erneuerung und Läuterung, ein Vorgang, der sich
im Laufe der Kirchengeschichte häufig wiederholt hat. Das ist auch jetzt der
Grund, warum wir mit der ganzen Kirche bitten sollen: „Schöpfer Geist,
geheimnisvoll verborgen, baust Du das Reich Gottes auf. Führe die Kirche durch
die Kraft Deiner heiligen Gaben, dass sie mutig die Schwelle des neuen
Jahrtausends überschreitet, um den künftigen Generationen das Licht des
rettenden Gotteswortes zu bringen“. (Johannes Paul II., Gebet zum Heiligen
Geist).
Was bewirkt der Heilige Geist bei uns selbst, beim einzelnen Christen?
Der Heilige Geist führt zur Erkenntnis Jesu Christi und zum Verständnis seiner
Lehre. Er führt jene, die auf ihn hören, die seinen Regungen Folge leisten,
zur Teilhabe am Leben Christi. Der hl. Paulus erklärt es im Römerbrief: „Und
Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: er
tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. Wir wissen, dass Gott bei
denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem
ewigen Plan berufen sind, denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch
im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit
dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei“ (Röm 8, 27-29).
Der Heilige Geist ist der Lebendigmacher. Er weckt den Glauben, die Hoffnung
und die Liebe. „Keiner kann sagen: Jesus Christus ist der Herr! wenn er nicht
aus dem Heiligen Geist redet“ (1 Kor 12, 3). Und den Römern schreibt er: „Die
Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist
ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“
(Röm 5, 5).
Der Heilige Geist erleuchtet den Verstand, damit wir in den verschiedenen
Situationen des Lebens erkennen, was Gott von uns erwartet, was wir tun oder
lassen sollen, was in unserem Leben wichtig ist oder nicht, richtig oder
falsch. Der Heilige Geist schenkt Eingebungen, z.B. Impulse zu einer guten
Tat, er vermittelt Einsichten, z.B., dass wir uns geirrt oder einen Fehler
begangen haben, er weckt Reue und führt zu Vorsatz und Umkehr. In der
Pfingstsequenz beten wir: „Ohne Dein lebendig Weh’n kann im Menschen nichts
besteh’n, kann nichts heil sein noch gesund. Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein, heile Du, wo Krankheit quält. Wärme Du, was kalt und
hart, löse was in sich erstarrt, lenke, was den Weg verfehlt.“
Der Heilige Geist führt in das Verständnis der hl. Schrift und der Lehre der
Kirche ein, insbesondere in dem Sinn, dass der Bezug zum eigenen Leben erkannt
wird. Oft erwachen so beim meditierenden Lesen der hl. Schrift Impulse zur
Anbetung, zu innerem Aufbruch, zu Vorsätzen und Entschlüssen. Der Heilige
Geist schenkt beim Gebet und in der Liturgie innere Wachheit und Anteilnahme
(Gabe der Frömmigkeit).
Der Heilige Geist schenkt Ehrfurcht vor Gott und den Menschen (die Gabe der
Gottesfurcht), er ist wichtig für unsere Bemühungen um die anderen. Mit seiner
Hilfe lernen wir, sie zu verstehen und sie mit Rat und Tat zu begleiten (Gabe
des Rates). Durch seinen Beistand werden wir innerlich dazu geführt, die
anderen so zu lieben, wie Christus liebt. Wir werden fähig, zu verzeihen, zu
helfen, zu trösten, aufzubauen, zu ermahnen, wie es nötig ist.
Er schenkt Stärke, um im Bemühen um ein christliches Leben fest zu sein und
durchzuhalten, auch wenn es schwer fällt und Selbstüberwindung abverlangt. Der
Heilige Geist vermittelt die Kraft und das Licht, um sich den verschiedenen
Situationen des Alltags zu stellen und um für den Glauben, wann immer dies
angebracht ist, Zeugnis abzulegen. Zu den Früchten des Heiligen Geistes
gehören unter anderem „Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Gal 5, 22).
Außerdem gehören zu ihnen „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit und
Güte“ (ebenda), auch inmitten von Schwierigkeiten.
Oft sollten wir bitten: „Komm herab, o Heiliger Geist, der die finstere Nacht
zerreißt, strahle Licht in diese Welt. Komm, der alle Armen liebt, komm, der
gute Gaben gibt, komm, der jedes Herz erhellt. Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut, köstlich Labsal in der Not, in der Unrast
schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht, dring bis auf der Seele
Grund.“
Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes ist für unser gesamtes christliches Leben
von Bedeutung: für das Gebet, die Beziehung zu Gott und den anderen, für die
Bemühung von Vater und Mutter, damit sie für ihre Kinder in der richtigen
Weise da sind, für die Kinder, damit sie ihren Weg finden, für die
Berufstätigkeit, damit sie vor Gott und den Menschen fruchtbar wird, für den
Einsatz in Kirche und Welt. In allen unseren Entscheidungen brauchen wir den
Heiligen Geist. Deshalb ist es eine unserer wesentlichen
Christen-Lernaufgaben, ihn, den Geist Gottes in den Gegebenheiten eines jeden
Tages „Stück für Stück“ hereinzuholen; z.B. um „inneres Licht“ für eine
schwierige, unübersichtliche Situation zu bitten, um Kraft, eine anstrengende
Entscheidung durchzuziehen, um sich den verschiedenen Problemen in Familie und
Beruf zu stellen. Genauso wichtig ist es, für das Gute, wenn es gelungen ist,
auch zu danken. Auch das kann eine Regung des Heiligen Geistes sein.
Eine erste Grundlage für den Empfang des Heiligen Geistes erhielten wir
bereits bei der Taufe, die auch „Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im
heiligen Geist“ (Tit 3, 5) genannt wird. Der Hauptmann Kornelius und seine
Angehörigen empfingen schon vor der Taufe den Heiligen Geist (Apg 10, 44).
Durch die Firmung wird die Taufe besiegelt und in besonderer Weise der
Beistand des Heiligen Geistes zugesagt, um die Anforderungen des Glaubens mit
seiner Hilfe zu erkennen und ihnen zu entsprechen. Natürlich ist als
Voraussetzung erforderlich, dass wir IHN kennen lernen.
Taufe und Firmung werden gewöhnlich dem Kleinkind bzw. dem Jugendlichen
gespendet: der einzelne muss dann im Laufe der Jahre unter der Führung der
Eltern und anderer Personen in den christlichen Glauben hineinwachsen,
entsprechend leben lernen; später ist es nötig, sich eigenständig um
Vertiefung im Christsein zu bemühen. Getauft- und Gefirmtsein bedeutet noch
keine Garantie, dass Christus im Herzen lebendig und der Heilige Geist in
Verstand und Wille wirksam ist. Dafür ist zunächst einmal nötig, Verlangen
danach zu haben.
Eine der ersten und wichtigsten Voraussetzungen, um Christus im Herzen zu
tragen und den Heiligen Geist zu empfangen ist die Pflege des Gebetes. Es ist
erforderlich, sich regelmäßig im Gebet Gott zuzuwenden und Christus, dem
Menschgewordenen Gott. Wir begegnen ihm durch die Betrachtung des Evangeliums
und seines Lebens sowie durch die Mitfeier der hl. Messe und den Empfang der
Sakramente. Dabei müssen wir um den Heiligen Geist bitten, er möge uns
erleuchten und beistehen.
Mit dieser Grundhaltung - Christus suchen und durch ihn den Vater im Heiligen
Geist - ist das Offensein für den Anruf Gottes, für seine Gebote untrennbar
verbunden. So können wir mit Christus im Alltag vereint sein, können wir ihn
im Herzen tragen und unter der Führung des Heiligen Geistes unser Leben
gestalten.
Wenn wir durch ein Fehlverhalten Christus aus dem Blick verloren oder sogar
aus unserem Leben hinausgedrängt haben, weil wir in wichtiger Materie gegen
Gottes Gebot gefehlt haben, dann ist Umkehr notwendig, Reue und Vergebung.
Durch die Versöhnung mit Gott werden die Tauf- und Firmgnade, die durch die
Sünde verloren gegangen waren, wiederhergestellt. Christus wird wieder im
Herzen lebendig und wir sind von neuem für das Wirken des Heiligen Geistes
offen.
Ein Grund, warum wir uns manchmal innerlich leer fühlen, fern von Gott,
vielleicht sogar innerlich wie tot, kann darin liegen, dass wir die Regungen
des Heiligen Geistes missachtet, möglicherweise sogar zurückgewiesen haben.
Wir sollten dann an die Mahnung des hl. Paulus denken: „Löscht den Geist nicht
aus!“ (1 Thess, 5-19).
Das geschieht, wenn wir uns bewusst falsch verhalten und auf die inneren
Impulse zum Guten nicht hören. Dann vertreiben wir gewissermaßen den Heiligen
Geist aus unseren Herzen. Dies kann für das religiöse und geistig-geistliche
Leben schlimme Folgen haben: Jene, die ihre Haltungen nicht korrigieren, sich
selbst rechtfertigen, sich nicht ändern wollen, werden manchmal geradezu
verblendet und können nach einiger Zeit sogar auch solche Wahrheiten, die
ihnen früher einmal klar waren, nicht mehr erkennen: es kann dazu führen, dass
sie z.B. nicht mehr einsehen, warum ein bestimmtes moralisches Gebot besteht,
obwohl sie es früher akzeptiert haben.
Es kann auch sein, dass wir uns in einer bestimmten, vielleicht wichtigeren Angelegenheit sagen: ‘Ich sehe nicht klar, ob ich das tun soll’, und dass wir deshalb nichts tun. Vielleicht gibt es aber in dieser Angelegenheit mehrere Einzelschritte, in Bezug auf welche eindeutig ist, dass wir sie tun könnten und sollten. Es kann sein, dass Gott - bevor er uns neue Einsichten gewährt - darauf wartet, dass wir zunächst diese Schritte setzen, deren Angebrachtheit eindeutig ist. Vielleicht wird uns erst dann, wenn wir unseren ernsthaften Willen gezeigt haben, dass wir auf Gott hören und seinen Weisungen folgen wollen, eine neue Einsicht zuteil.
„Gott ist allen nahe, die zu ihm rufen“ (Ps 145, 18). Wir dürfen und sollen davon ausgehen, dass Gott uns immer nahe ist und dass wir ihn immer erreichen können. Vielleicht ist aber Umkehr nötig? Vielleicht sind einige Schritte, zu denen wir uns bisher nicht entschließen konnten, längst überfällig? Vielleicht sollten wir gegen einen bestimmten Fehler herzhafter ankämpfen oder uns endlich zu diesem oder jenem „guten Werk“ aufraffen?
Es ist sicher angebracht und richtig, wenn wir Tag für Tag für die Kirche
bitten, damit sie überschattet vom Heiligen Geist ihre Sendung in der heutigen
Zeit in Treue zu Christus verwirklicht. Wir sollten freilich - wenn wir um die
Erneuerung der Kirche bitten - nicht vergessen, dass wir alle Kirche sind und
dass unsere Bitte für die Kirche, wenn diese Bitte ehrlich und echt ist, immer
davon begleitet sein muss, dass wir uns selber dem Heiligen Geist und seinem
Wirken öffnen. Wir müssen selbst die Schritte tun, zu denen uns der Heilige
Geist anregt. Dies wird freilich unter anderem auch dazu führen, dass wir
unserer Berufung und Aufgabe in Kirche und Gesellschaft entsprechend die
eigene Verantwortung wahrnehmen: andere ansprechen, unsere Stimme erheben, wo
es nötig ist, mittun, wo dies erforderlich ist. Die Erneuerung der Kirche ist
dann schon im Gange.
Schließen möchte ich mit dem Gebet des Papstes:
„Geist des Lebens, durch dessen Wirkung das Wort Fleisch geworden ist im Schoß
der Jungfrau, der Frau des Schweigens und des Zuhörens, mach uns gelehrig für
das, was die Liebe uns eingibt, stets bereit, die Zeichen der Zeit
aufzunehmen, die du auf dem Weg der Geschichte setzt. Komm, Geist der Liebe
und des Friedens! Dir, Geist der Liebe, sei mit dem allmächtigen Vater und dem
eingeborenen Sohn Lob, Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.“
(Johannes Paul II., Gebet zum Heiligen Geist).
+ Klaus Küng