"Weltfamilientreffen" in Valencia

Pressemitteilung
Weltfamilientreffen Juli 2006 VALENCIA

In einer Katechese für die österreichischen Teilnehmer am Weltfamilientreffen in Valencia erläuterte Bischof Küng, der einzig sichere Weg, wie auch heute Ehe und Familie gelingen können, bestehe darin, sie als „Berufung“ zu betrachten.

„Wenn Eheleute ihre Ehe und ihre Aufgabe als Eltern als wichtigen Teil dessen ansehen, was Gott von ihnen erwartet, und dabei auf Christus bauen“ – so der Bischof – „dürfen sie mit gutem Grund damit rechnen, dass sie, selbst wenn Schwierigkeiten auftreten, nach und nach den Weg zu einer tiefer werdenden inneren Verbundenheit finden.“ Dies setze freilich voraus, dass sie in allen Situationen, auch im gewöhnlichen Alltag, beharrlich Christus suchen, ihm aufrichtig begegnen und auf ihn hören. Als Folge ergebe sich dann die persönliche und gemeinsame Bemühung. Christus sei für ein solches Ehepaar die wichtigste Quelle der Kraft, oft auch der Versöhnung.

Eheleute mit einer solchen Einstellung werden, betonte weiters der Bischof, dazu befähigt, ihren Kindern alles mitzugeben, was nötig ist, damit auch sie im Leben den Weg zum Wesentlichen entdecken.

Bischof Küng fügte hinzu, dass bei einer solchen Betrachtungsweise der Ehe als Berufung ein Ehepaar von Anfang an für Kinder offen sei. Er halte es aber für notwendig, dass der vom II. Vatikanischen Konzil geprägte Begriff „verantwortete Elternschaft“ neu überdacht werde. Oft sei die Deutung einseitig im Sinne der Eigenverantwortung des Ehepaares bezüglich Kinderzahl. Schon Papst Paul VI. habe aufgezeigt, dass jedes Ehepaar im Gespräch miteinander und im Gespräch mit Gott unter Abwägung der Umstände erkennen soll, was für seine Familie vor Gott das Richtige ist. Angesichts der zu geringen Kinderzahl sei heute für ein Ehepaar wohl oft die Frage angebracht, ob nicht der Wille Gottes das JA zu wenigstens einem weiteren oder vielleicht zu mehreren weiteren Kindern vorsieht.

„Verantwortete Elternschaft“ bedeute außerdem nicht nur das JA zur Empfängnis,
zur Geburt eines Kindes, sondern auch das JA zu Erziehung
und Begleitung, auch zur Weitergabe des Glaubens.

Am Schluss seines Referates wies Bischof Küng darauf hin, dass auch für Menschen, deren Familie aus irgendeinem Grund zerbrochen ist, Christus die Grundlage sei, um die Lebenskrise zu bewältigen, sich neu zu orientieren, sich um die Kinder zu kümmern und allenfalls neue Aufgaben zu suchen. Auch für wiederverheiratete Geschiedene gelte dasselbe, für sie sei ebenso Christus die Hoffnung, auch wenn sie vielleicht eine Zeitlang die Sakramente nicht empfangen können, solange die Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind.
 

Schöne Bilder vom Treffen der Familien in Valencia finden Sie  hier vom kath.net

Paptst Benedikt zelebrierte die Messe vor 2,2 Millionen Pilgern mit dem berühmten Kelch aus dem Dom zu Valencia.
Näheres darüber können Sie im folgenden, sehr interessanten Artikel vom kath.net lesen.